Ort: |
8833 Teufenbach.
96 zwischen Teufenbach und Niederwölz, Abzweigung zur Straße nach Schloss Pux. Der Weg beginnt 900 m von der Abzweigung entfernt auf der rechten Straßenseite. Begrenzte Parkmöglichkeiten, steiler Anstieg. (47.1378825, 14.3476958) |
Öffnungszeiten: |
frei zugänglich. [2025] |
Eintrittspreise: |
frei. [2025] |
Typ: |
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Licht: | Taschenlampe mitbringen |
Dimension: | A=937 m asl. |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Thomas Kühtreiber, Josef Weichenberger (2013): Unterirdische Gänge auf Burgen – eine Spurensuche, Stadt – Land – Burg. Festschrift für Sabine Felgenhauer-Schmiedt zum 70. Geburtstag. Studia honoraria 34, Rahden/Westf. 2013, pp 237-248. researchgate E. C. Nôller (1966): Exkursion und Erkundung an den Höhlenburgen Luegg und Schalaun Burgen und Schlösser - Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege, Bd. 7 Nr. 1, pp 21-24, Dt. Burgenvereinigung e. V. ; Europäisches Burgeninstitut, ISSN: 0007-6201. DOI pdf |
Adresse: | Höhlenschoß Puxer Luegg, 8833 Teufenbach. |
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12. Jahrhundert | Burg vom Lueger erbaut. |
1181 | erste schriftliche Erwähnung eines Machwardus de Schalun. |
1416 | nach dem Tod Ulrichs des Pranckhers wurden seine Witwe Anne und andere Besitzer. |
1436 | ein Lehen der Grafen von Cilli, die Tristram Teufenbach damit belehnten. |
1533 | erhielt Georg von Teufenbach die Burg von König Ferdinand I. als Lehen - verbunden mit der Verpflichtung, den königlichen Männern freien Zugang zur Burg zu gewährleisten. |
1551 | Franz und Bernhard von Teufenbach werden Besitzer. |
1586 | Otto von Teufenbach wird Besitzer. |
1613 | Rudolf Freiherr von Teufenbach wird Besitzer. |
1748 | im Besitz von Franz Gottlieb, Freiherr von Putterer. |
1752 | Verkauf an den Erzbischof von Salzburg. |
1769 | Carl Graf Lengheim wird Besitzer. |
1820 | Alois Graf Trautmannsdorf wird Besitzer. |
Puxer Luegg und Schallaun sind zwei mittelalterliche Höhlenburgen in der Puxer Wand, sie werden auch Puxerloch genannt. Dieser Kalksteinfelsen befindet sich nördlich der Stadt Teufenbach im Murtal. Es handelt sich um den Südhang des Pleschaitz-Berges.
Die Höhlenburgen gehörten den Familien Teufenbacher, Liechtensteiner und Pranckh. Der lokalen Legende zufolge wurden sie von Raubrittern genutzt und von ungarischen Soldaten geräumt. Tatsächlich wurde die Burg während des Ungarischen Krieges von den Ungarn besetzt, die sie 1490 wieder verlassen mussten. Viel später, im 19. Jahrhundert, wurde die Burg von Räubern als Versteck genutzt, und als diese gefasst wurden, wurde die Burg zerstört. Dennoch war die Burg Puxer Luegg bis ins 19. Jahrhundert bewohnt. Heute gehören die Höhlenburgen und das darunter liegende Schloss der Familie Pranckh.
Die Burg Luegg ist ein riesiges Portal, das etwa 40 m breit und 40 m hoch ist. Es verengt sich schnell und es gibt eine viel kleinere Eingangshalle, die etwa 8 bis 12 m hoch und etwa 20 m lang ist. An der linken Wand beginnt ein Höhlengang, der nach 40 m zu einem Ort namens Wasserloch führt, der wahrscheinlich dazu diente, Trinkwasser zu gewinnen. Es handelt sich um eine künstliche Zisterne, die dazu diente, Tropfwasser aufzufangen. Es ist unklar, ob dies nur eine Notlösung für den Fall einer Belagerung war oder ob sie regelmäßig genutzt wurde. Die Höhle hat weitere Gänge, aber anders als in den Legenden behauptet, gibt es weder einen geheimen Ausgang noch eine Verbindung zur nahe gelegenen Höhlenburg Schallaun. Eine Legende besagt, dass die beiden Höhlen durch einen Gang durch den Felsen verbunden waren, aber dieser Gang wurde nie gefunden. E. C. Nôller vermutet, dass dies auf die Zerstörung beider Burgen im frühen 19. Jahrhundert zurückzuführen ist. Eine Räuberbande nutzte Verstecke im ganzen Land, darunter auch die noch existierenden Höhlenburgen. Um sie zu stoppen, zerstörte die Regierung die Verstecke, was auch den Abriss der Höhlenburgen mit Sprengstoff einschloss. Es besteht die Möglichkeit, dass die Explosion den Einsturz eines Höhlengangs verursacht hat.
Die Straße zum Schloss Pux, dem viel jüngeren Nachfolger, verläuft am Fuße der Klippe entlang. Von hier aus ist die Höhlenburg gut zu sehen. Der Aufstieg zur Burg erfordert ein wenig Fitness und Trittsicherheit, eine grundlegende Bergsteigerausrüstung ist sehr zu empfehlen. Dazu gehören gute Wanderschuhe, bequeme Kleidung, Regenjacke und Sonnenschutz. Es ist notwendig, den steilen Hang durch Bäume und über fast senkrechte Abschnitte zu erklimmen. Die steilsten Abschnitte wurden kürzlich mit Treppen ausgestattet, sodass der Aufstieg nun machbar ist, aber dennoch nicht für Behinderte oder ältere Menschen geeignet ist. Die Burg liegt 187 m über der Mur.
Schallaun liegt 70 m westlich von Luegg und etwas tiefer und war einst durch eine Holzbrücke entlang der Felswand verbunden. Diese Brücke ist längst verschwunden, und der einzige Weg zur Höhlenburg führt über die senkrechte Wand. Der Überlieferung nach leitet sich Schallaun von Chalons ab. Während der Herrschaft Karls des Großen floh ein Ritter aus Chalons mit einer sächsischen Prinzessin und flüchtete in die Höhle, wo er seine Burg errichtete.
Entstehung von Schallaun (Puxerloch).
Karl der Große, der mächtigste Herrscher des Frankenvolkes, hatte die Schlacht gegen die kriegerischen Sachsen geschlagen und feierte die Heldentat durch ein prunkvolles Siegesmahl.
Immer wieder mußte sein Lieblingsedelknabe Charlot von Chalon den Becher des Königs füllen, und die erhitzten Gemüter verhandelten, was mit den 30.000 besiegten gefangenen Sachsen geschehen sollte.
Und man beschloß, dieselben in die entlegenen Teile des Reiches zu verteilen, darunter auch die beiden Töchter eines gefallenen sächsischen Heerführers.
Beide waren dem Charlot anvertraut.
Diesem Edelknechte erbarmten die beiden Jungfrauen so, daß er auf das glänzende Leben am fränkischen Hofe verzichtete und sich dem Wohle der armen Mädchen widmete.
Und so flüchtete er mit ihnen und entdeckte die Felshöhle ob des Murtales, wo er sich den Späherblicken verbergen konnte.
Durch einen geheimnisvollen Gang war es ihm möglich, hilfreiche Alpler aufzusuchen.
Als die kriegerische Zeit vorüber war und Charlot nicht mehr Verrat zu fürchten brauchte, baute er sich in der Höhle ein Schloß, heiratete die eine der Schwestern und ward Ahnherr eines gefürchteten Raubrittergeschlechtes.
(Schmutz.)
Romuald Pramberger (1937): Burgsagen aus Steiermark, Seckau 1937, S. 55.
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Eine andere lokale Legende besagt, dass Schallaun von einem schattenlosen Mann heimgesucht wurde, der wegen des Fluchs über seine Heiratsaussichten verzweifelt war. Er versteckte sich im ständigen Schatten der Höhle. Nur in mondlosen Nächten tauchte er auf, entführte ein vorbeigehendes Bauernmädchen und trug es zurück in die schattenlosen Tiefen von Schallaun. Pater Romuald Pramberger, ein Benediktinermönch, der Sagen und Märchen sammelte, hat jedoch eine ausführlichere Version:
Der Mann ohne Schatten.
Der Pfleger auf Stein hatte zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn, namens Erasmus, und drüben in der Höhlenburg Schallaun hatte die alte Besitzerin der Burg gleichfalls zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, namens Bertha.
Wie es halt schon geht, wurden diese jungen Leute einander sehr gut, was aber dem Pfleger auf Stein, einem sehr grausamen Mann, ganz und gar nicht paßte.
Da starb die Burgherrin auf Schallaun, und die Geschwister aus der Burg Stein kamen hinüber zur Kühlenburg, um ihre Lieben an der Bahre der Mutter zu trösten.
Ihnen aber eilte der erzürnte Pfleger nach, und wie er die vier jungen Leute an der Bahre antraf, erschlug er die eigene Tochter und deren Geliebten.
Erasmus aber schlug den tobenden Vater zurück und entfloh der schrecklichen Stätte.
Noch hörte er den Fluch des Vaters: "Dein eigener Schatten möge dich verderben!"
Der Pfleger durchstöberte hernach die Höhle und fand das Bruchstück eines Briefes.
Aus den wenigen Zeilen schloß er, daß er seinen eigenen Sohn Erasmus ermordet habe.
Halb wahnsinnig vor Reue stellte er sich selbst dem Gerichte im Schlosse Stein und mußte hier Torturen bitterster Art ausstehen.
Erasmus und Bertha aber hatten inzwischen am Fuße des Eisenhutes Unterkunft gefunden und konnten sich hier kümmerlich ernähren.
Da hörte Erasmus von der Freimannshöhle erzählen, in der unermeßliche Schätze aufgespeichert seien, die ein Gespenst in Gestalt eines Freimanns sorgsam bewache.
Er besuchte denselben in der Kühle, und bat diesen um so viel Geld, daß er und Bertha sich ernähren könnten und mußte als Gegengabe seinen Schatten verpfänden.
"Vergiß nicht," sagte das Gespenst beim Überreichen der Geldstücke, "daß in dem Augenblicke, wo du den Schatten von mir verlangst, dein Leben für den Schatten eingetauscht wird."
Einige Tage konnten beide glücklich leben.
Als sie aber am Kirchtag tanzen wollten, bemerkten die Leute, daß Erasmus ohne Schatten war, und flohen vor ihm.
Er wanderte deshalb mit Bertha in das Sölktal aus.
Aber auch hier fanden sie keine Ruhe.
Als sie erzählen hörten, daß der Pfleger von Stein demnächst hingerichtet werde, eilten sie in die Heimat zurück.
Unterwegs starb Bertha und fand im Walde ihre letzte Ruhestätte.
In Teuffenbach hörte Erasmus von dem am nächsten Tage stattfindenden Hochgericht sprechen, weshalb er sofort ins Schloß Stein hinaufstürmte.
Hier kannte er ja jeden Winkel.
Er fand den Gerichtsbüttel schlafend, nahm den Kerkerschlüssel, sperrte das Verlies auf, sprengte die Fesseln des Vaters und brachte ihn auf heimlichen Wegen ins Puxerloch zu einem Diener der verstorbenen Frau.
Dann eilte er wieder nach Stein zurück, wo er im Verlies des Vaters Stelle einnahm.
Wie überrascht waren da am andern Morgen der Oberrichter und seine Leute.
Nachdem Erasmus gesagt hatte, daß er seinen Vater erschlagen und im Walde eingescharrt, wie auch einige Bauern in der Sölk erschossen habe, wurde er zum Tode durch das Schwert verurteilt.
"Nimm hin, verderblicher Geist, dein geheimnisvolles Geschenk!", flüsterte Erasmus.
Da zeigte sich groß und schön sein Schatten im Augenblick, da das Haupt vom Rumpfe fiel.
"Er stirbt unschuldig", rief da eine Stimme.
Es war die Stimme des Vaters, der dann an des Sohnes Seite tot zu Boden sank.
(Nach Schmutz nacherzählt.)
Romuald Pramberger (1937): Burgsagen aus Steiermark, Seckau 1937, S. 59.
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Die Maultaschin auf Schallaun.
Da das unholde Weib Maultasch das Murtal mit Krieg überzog, Murde sie vom Burgherrn von Schallaun durch Überfälle beunruhigt und kam darüber so in Zorn, daß sie die Burg hartnäckig belagerte und halb verwüstete; zwar gelang ihr die Eroberung der Burg nicht, aber der Ritter ward mit der Zeit derart entmutigt, daß er durch einen unterirdischen Gang entfloh, worauf es der Unholdin ein leichtes war, die Burg zu erstürmen und zu zerstören.
Kurz darauf erlitt sie aber der Burg gegenüber im Blutgraben eine vernichtende Niederlage.
Romuald Pramberger (1937): Burgsagen aus Steiermark, Seckau 1937, S. 61.
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