Die häufigsten Museen über Höhlen sind Nachbildungen von bemalten Höhlen. Das liegt daran, dass bemalte Höhlen ziemlich empfindlich sind. Die von unseren steinzeitlichen Vorfahren gezeichneten Gemälde haben bis zu 40.000 Jahre überlebt und sind jetzt in Gefahr, während weniger Jahre des Höhlentourismus zerstört zu werden. In diesem Fall ist es nicht so etwas wie Vandalismus, das Atmen der Besucher verändert die Höhlenluft, die Hitze der Körper verändert die Temperatur, Pflanzensamen in der Kleidung der Besucher beginnen im Licht der elektrischen Lampen zu wachsen. Das Ergebnis ist eine totale Zerstörung in wenigen Jahren.
Der erste Erfolg beim Bau künstlicher Höhlen wurde vom Deutschen Museum in München erzielt. In den sechziger Jahren fertigten sie die am besten ausgearbeitete Nachbildung von Altamira an, die zu dieser Zeit möglich war. Sie modellierten die Höhlendecke und bemalten die Oberfläche auf die gleiche Weise, wie die Originalhöhle bemalt wurde.
Die neueste Technologie basiert auf modernen dreidimensionalen Sensoren. Ein Laserscanner erstellt 2,5-dimensionale digitale Modelle der Höhlenwände und -decke, mehrere Bilder zusammen ergeben ein nahezu vollständiges dreidimensionales Modell der Oberfläche. Dann wird die Oberfläche vollständig fotografiert, und die zweidimensionalen Bilder werden dann auf das digitale Modell projiziert. Man spricht auch von Fotogrammetrie. Das Ergebnis ist ein digitales Modell der Höhle mit realistischer Färbung. Dieses Modell kann auf normalen Computern, in virtuellen Räumen (wie CAVE) und mit VR-Helmen dargestellt werden. Und natürlich kann es auch dazu verwendet werden, solide Modelle der Höhle in jeder gewünschten Größe herzustellen.
Diese neue Technologie wurde zur Herstellung eines Modells der Grotte Cosquer an der französischen Küste bei Marseille und Karnak in Ägypten verwendet.