Kasematten


Eine Kasematte ist ein großer Raum mit Gewölbedecke in einer Festung, der als Lager, Unterkunft oder für Artillerie verwendet wurde, die durch eine Öffnung oder Schießscharte schießen konnte. Seit dem späten 19. Jahrhundert bezeichnet der Begriff Kasematte eine befestigte Geschützstellung oder gepanzerte Struktur, von der aus Geschütze abgefeuert werden, in einer Festung, einem Kriegsschiff oder einem gepanzerten Kampffahrzeug.

Kasematten sind nicht wirklich unterirdisch. Sie werden in der Regel oberirdisch gemauert, bilden aber das Fundament oder das unterste Stockwerk einer Festung. Trotzdem werden Kasematten zu den Subterranea gezählt. Wir vermuten, das liegt daran, dass die meisten Kasematten Jahrhunderte alt sind und der Kalk aus dem Mörtel inzwischen die Wände und die Decke mit Stalaktiten überzogen hat. Vielleicht liegt es aber auch an der niedrigen Temperatur und der hohen Luftfeuchtigkeit, die sehr ähnlich zum Klima einer natürlichen Höhle ist.

Kasematten besitzen hohe Gewölbedecken, extrem dicke Wände, meist besonders dicke Türen und sehr of Schießscharten oder Fenster für Kanonen. Der tatsächliche Verwendungszweck dieser Strukturen bleibt in den meisten Fällen unklar. Die naheliegendste Vermutung ist, dass sie einfach statisch sinnvolle Leerräume sind, um die Menge an Steinen und Kies und den Aufwand für deren Transport beim Bau zu verringern. Mit anderen Worten, sie wurden als strukturelle Elemente der Architektur des Gebäudes erstellt, und jede andere Verwendung ist nur der Versuch, sie nützlich zu machen, weil sie ja bereits vorhanden sind. Und diese Verwendungszwecke sind recht breit gefächert: Lager, Keller, Vorratsräume, Verbindungsgänge und sogar Schlafquartiere für die Soldaten.

Es gibt allerdings einen Wandel im Festungsbau, so etwa Ende des 19. Jahrhunderts. Inzwischen war die Artillerie so gut geworden, dass das Innere einer Festung nicht mehr sicher war, man konnte ballistisch über die Mauern hinüber schiessen. Also wurden unterirdische Strukturen immer wichtiger, sie dienten als Bunker für alle bereits erwähnten Dinge, Essen und Trinken, Material, Waffen und natürlich die Mannschaft. Zudem wurde es immer wichtiger Verbindungsgänge zu haben, in denen Truppen und Material bewegt werden konnten, ohne dass sie vom Feind beschossen werden konnten. Zu diesem Zeitpunkt wurden Kasematten gezielt als Schlafräume ohne Fenster, dafür mit Luftversorgung, Heizung und elektrischem Licht gebaut. Ebenso Verbindungstunnel die bei größeren Festungen sogar mit einer Eisenbahn ausgestattet waren. Der Übergang ist dabei fließend, es gibt jede Zwischenform.

Mit anderen Worten, Kasematten sind in gewisser Weise die ersten Bunker. Im Gegensatz zu den Luftschutzbunkern des Ersten Weltkriegs sollte sie jedoch nicht vor Angriffen mit Flugzeugen schützen, sondern vor Angriffen mit Artillerie. Die verwendete Strategie, die Räume mit einer möglichst dicken Schicht aus Gestein oder Erde zu schützen ist die gleiche geblieben. Auch die Entwicklung der notwendigen Infrastruktur ist bereits hier, bei den Kasematten erfolgt. Der wesentliche Unterschied ist der, dass Kasematten nur als Teil vom militärischen Einrichtungen gebaut wurden. Luftschutzbunker hingegen waren größtenteils für die Zivilbevölkerung gedacht.

Auf showcaves.com werden nur die eindrucksvollsten Kasematten aufgelistet, die für Touristen interessant sind. Dieses Thema würde ansonsten eine eigene Website rechtfertigen.