Sinterbecken

Sinterterrassen


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Sinterbecken mit farbigem Licht. Grotte de Saint-Marcel d`Ardèche, France.
Wahrscheinlich die berühmtesten Sinterbecken der Welt in der Skocjanske Jame in Slovenien. Diese Sinterbecken sind trocken, werden als als inaktiv oder fossil bezeichnet.

Sinterbecken werden durch Wasser gebildet, das einen flachen Hang hinunterfließt. Dieser dünne Wasserfilm hat eine sehr große Wasseroberfläche, es findet ein Gasaustausch mit der Höhlenluft statt, das Wasser gibt Kohlendioxid (CO2) ab und Kalk fällt aus. Das Wasser bildet beim Fließen winzige Wellen, die durch Unregelmäßigkeiten der Gesteinsoberfläche ausgelöst werden. Der ausgefällte Kalk, der eine dünne Haut auf der Wasseroberfläche bildet, wird durch diese Welle in Bögen geformt. So bilden sich erste flache bogenförmige Becken, die mit dem Tropfwasser gefüllt sind.

Wenn die Kalkausfällung weitergeht, wird die ausgefällte Kalkhaut durch Wellenbewegungen des Wassers immer zum Rand des Beckens transportiert, das immer weiter wächst. So leuchtet ein, warum das Becken immer auf seinem Rand weiterwächst, Am Boden wird kein Kalk abgelagert. Ganz typisch sind Becken mit mehreren Dezimetern bis zu Metern Tiefe und Ränder die nur wenige Zentimeter oder Dezimeter dick sind. Bei aktiven Becken fließt das Wasser von einem Becken in das nächste. Das Wasser ist klar, hätte es größere Mengen Sediment würden die Becken mit Sediment aufgefüllt, bis aus Becken Stufen oder Plateaus geworden sind. Die schönsten Becken bilden sich deshalb auch in Seitengängen bei relativ kleinen Zuflüssen. In Flusshöhlen werden sie nur gebildet, wenn der Höhlenfluss auch in Zeiten von Hochwasser keine oder wenige Sedimente transportiert. Verstopft der Zufluss halten die Becken das Wasser oft noch für sehr lange Zeit, sie sind wasserdicht und bei der hohen Luftfeuchtigkeit verdunstet das Wasser uch kaum. Doch irgendwann sind sie trocken und werden als inaktiv oder fossil bezeichnet.

Sinterbecken werden als Speläotheme oder Höhlenminerale bezeichnet, sie entstehen in Karsthöhlen. Da sie durch die Ausfällung von Kalk entstehen, treten sie nur in Karbonatkarst auf. Unter den verschiedenen Tropfsteinformen in Karsthöhlen gehören sie eher zu den seltenen, es muss sowohl das Gefälle stimmen als auch das Wasser sauber sein. Die Entstehungsbedingungen sind relativ nahe verwandt mit den Bedingungen die für SpeleothemHöhlenperlen ideal sind, so gibt es immer wieder flache Sinterbecken mit Höhlenperlen.