Schwefel Bergwerk


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Schwefel Bergwerk, Texas, U.S.A. Public Domain.

Schwefel ist ein Element, das in reiner Form gelbe Kristalle bildet. Schwefel geht eine Vielzahl von Verbindungen ein. Deshalb ist Schwefel zwar das 16 häufigste Element der Lithosphäre, aber in elementarer Form doch relativ selten. Am häufigsten ist er im Zusammenhang mit Vulkanismus anzutreffen, weil er durch die Hitze, aufgrund seines recht niedrigen Schmelz- und Verdampfungspunktes aus vulkanischen Erscheinungen wie Fumarolen austritt. Jeder der schon einmal derartige Erscheinungen besucht hat, kennt den charakteristischen Geruch. Der markanteste Einsatz von Schwefel ist im Schwarzpulver, in dem er einer der drei Hauptbestandteile ist. Das ist jedoch heutzutage kaum noch relevant da Schwarzpulver längst durch andere Sprengmittel abgelöst wurde. Viel wichtiger ist der Einsatz in Gummiprodukten, Stichwort Vulkanisation von Kautschuk.

Schwefel wird in vier Varianten gewonnen. Die einfachste ist an Stellen an denen er vulkanisch ausgast. Dort kühlt das Schwefelgas schnell ab und der Schwefel kondensiert und bildet Lager aus sehr reinem Schwefel. Diese werden von Hand abgebaut und oft auf dem Rücken in die Zivilisation getragen, in vielen Entwicklungsländern gibt es diese Gewinnungsmethode noch. Sie ist allerdings industriell uninteressant, weil die Lager meist zu klein sind und der Vulkanismus zu unberechenbar. Als Zweites gibt es Schwefellagerstätten, in denen Schwefel in der Vergangenheit aus vulkanischen Quellen über längere Zeit abgelagert wurde. Diese können auch in großem Maßstab abgebaut werden. Danach muss der Schwefel aus dem Gestein gelöst werden, in der Regel durch Erhitzen und Verflüssigen. Historisch wurde dies durch Verbrennen eines Teils des Schwefels erreicht, was jedoch zum einen Schwefel verbraucht und zum anderen die Umwelt mit schwefeliger Säure verschmutzt. Viele Lagerstätten von Metallen haben Schwefelverbindungen als Erz, zum Beispiel Pyrit (FeS2) als Eisenerz. Beim verhütten wird der Schwefel frei, mit geeigneten Verfahren ann er jedoch gewonnen werden, so daß viele schwefelhaltigen Lagerstätten neben dem oder den Metallen auch Schwefel produzieren. Und schließlich ist die vierte Möglichkeit Schwefel aus dem Abgas von Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder industriellen Anlagen zurückzugewinnen. Aufgrund des niedrigen Preises für Schwefel ist das meist nicht kostendeckend, wird aber in den meisten Industrienationen über Umweltschutzgesetze erzwungen. Eine einfache Methode ist das Binden mit gelöschtem Kalk, der in Gips umgewandelt wird. Gips ist ein Rohstoff.

Wir haben nur sehr wenige Schwefelbergwerke auf showcaves.com aufgelistet, um so interessanter sind diese dann. Schwefelbergwerke waren selten, zum Teil, weil es wenige Lagerstätten gibt, aber auch weil es so viele anderen Möglichkeiten gibt. Neben der traditionellen Methode des Abbaus als Gestein mit anschließendem Erhitzen kann man das Verfahren auch umkehren. Dabei werden die Schwefellagerstätten mit dem von Hermann Frasch entwickelten Frasch-Verfahren ausgebeutet. Durch ein Bohrloch wird überhitztes Wasser in die Lagerstätte gepumpt, der Schwefel verflüssigt sich und wird durch eingepresste Luft an die Oberfläche befördert. Diese Methode ist relativ modern und noch in den 90ern wurden so jährlich 3,1 Millionen Tonnen gewonnen. Inzwischen gibt es keinen derartigen Abbau mehr, zum einen sind die geeigneten Vorkommen selten, zum anderen sind die Energiekosten und Umweltprobleme immens.

Ein wesentlicher Faktor ist auch, dass Schwefel eigentlich gar nicht so dringend gebraucht wird, eigentlich ist Schwefelsäure viel wichtiger. Und diese lässt sich vielfach viel einfacher gewinnen als elementarer Schwefel.