Krankheiten aus Höhlen


Um eines vorweg zu nehmen: Höhlen sind keine Brutstätten für Krankheiten, diese Vorstellung findet man nur in billigen Horrorfilmen. Im Gegenteil: durch die hohe Luftfeuchtigkeit kondensiert Wasser an Bakterien und Staub in der Luft, die dann auf den Boden sinken, so dass die Luft fast steril und sehr reizarm ist. Der hohe CO2 Gehalt hat zudem eine beruhigende Wirkung auf das vegetative Nervensystem und so werden Höhlen zur Speläotherapie eingesetzt.

Doch natürlich gibt es Ausnahmen. In tropischen Höhlen gibt es unter bestimmten Umständen Krankheitserreger. Diese sind nicht wirklich höhlenspezifisch, können jedoch in Höhlen eine günstige Situation für die Weiterverbreitung vorfinden.

Das gilt vor allem für alle Krankheiten die durch Fledermäuse übertragen werden. Dabei ist der trockene Kot, der als Staub in der Luft schwebt besonders gefährlich. Die Krankheitserreger werden eingeatmet. Es sollte auch vermieden werden Fledermäuse zu berühren, weil durch Kratzen und Bisse Krankheiten übertragen werden können.

Eine zweite Quelle von Krankheiten ist der Biß durch Zecken, bei dem verschiedene Krankheiten übertragen werden können. Natürlich gibt es Zecken vor allem ausserhalb der Höhlen, so daß die Bisse meist auf dem Weg zur Höhle passieren.

Eine dritte Quelle von Krankheiten ist das Wasser in Höhlen. Das musste bereits E.A. Martell feststellen, als er schwer erkrankte, nachdem er Wasser in einer Flußhöhle getrunken hatte. Nachdem er genesen war, fand er das obere Ende der Höhle und stellte fest, dass es zum Abdecken einer toten Kuh benutzt worden war. Man sollte daraus lernen, dass alle Krankheitserreger die in Oberflächengewässern vorkommen, auch in Höhlen zu finden sind. Besonders in tropischen Ländern sind das einige, die sogar bei Hautkontakt bereits zu Infektionen führen können.

Die Gesundheitsgefahren in Höhlen sind Höhlenforschern bekannt. Wir wollen sie hier auch für Touristen kurz anreissen, weil heutzutage viele Leute auf Fernreisen Höhlen besuchen. In dieser Situation verlässt man sich meist blind auf den örtlichen Führer. Krankheiten die auf Höhlenbesuche zurückzuführen sind, sind sehr selten, aber auch diese wenigen hätten mit ein wenig Vorsicht vermieden werden können.