Mesolithikum

Mittlere Steinzeit - Mittelsteinzeit


Es ist eine Binsenweisheit, aber die Mittelsteinzeit ist das was zwischen der jüngeren Altsteinzeit (Jungpaläolithikum) und der Jungsteinzeit (Neolithikum) liegt. Der Anfang wird durch einen Klimawandel definiert, nämlich durch das Ende der letzten Eiszeit, was gleichzeitig auch den Beginn des Holozäns bestimmt. Zu Beginn des Holozäns etwa 11,600 BP schmolzen die Gletscher ab und es kam zur Wiederbewaldung Mitteleuropas. Damit endete aber die Zeit der Herden von Großwild, die durch die Kältesteppen zogen und denen die Menschen folgten, weil diese sich nach Skandinavien und Sibirien verlagerten oder verschwanden. Die Menschen mussten sich anpassen, sie jagten in den Wäldern Standwild und intensivierten die Fischerei. Die Mittelsteinzeit endet mit dem Übergang zu Ackerbau und Viehzucht. Da dies nicht überall gleichzeitig erfolgte, ist das Ende der Jungsteinzeit regional unterschiedlich. Sie endete im südosteuropäischen Raum um 7.800 BP, während sie im nordwesteuropäischen Raum erst um etwa 6.300 BP endete.

Wie man leicht erkennen kann ist diese Einteilung sehr europäisch. Eigentlich sogar mitteleuropäisch. Sie lässt sich nur bedingt auf andere Teile der Welt anwenden, vor allem was den Anfang angeht. Das Ende, der Übergang zum Ackerbau ist zwar ein weltweites Phänomen, hat aber nicht überall stattgefunden. Man könnte zum Beispiel argumentieren, dass die Indianer des mittleren Westens der U.S.A., die Bison Herden folgten und jagten, eine Mesolithische Kultur waren.

Mesolithische Bestattungen sind eher selten, ein Merkmal des Spätmesolithikums sind Schädelbestattungen. Ein Charakteristikum, sozusagen eine alternative Definition des Mesolithikums ist das Vorkommen von Mikrolithen. Anstatt eine große Feuersteinklinge herzustellen, wurden sehr viele sehr kleine hergestellt. Sie dienten zunächst bei Lanzen, Speeren und Harpunen als scharfe Einsätze oder auch als seitliche Widerhaken. Zudem Markieren sie auch die Erfindung von Pfeil und Bogen, für den Einsatz als Pfeilspitzen waren sie ideal. Auch der Dolch, also ein Messer mit beidseitiger Schneide, wurde im Mesolithikum erfunden. Geschäftete Feuerstein-Beile, sogenannte Kern- und Scheibenbeile, Einbäume und Paddel wurden gefunden. In bestimmten archäologischen Fundstellen gibt es eine hervorragende organische Erhaltung von Artefakten.