Eisenbreche Klamm


Touristische Informationen:

Ort: Giebelstraße, 87541 Bad Hindelang.
(47.455755, 10.436088)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2023]
Eintrittspreise: frei.
[2023]
Typ: GeologyKlamm
Licht: nicht notwendig
Dimension: A=940 m NN.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Tourist Information Bad Hindelang, Unterer Buigenweg 2, 87541 Bad Hindelang, Tel: +49 8324 8920, Tel: +49 8324 892 500 E-mail:
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Geschichte

2019 Genehmigung für den Bau eines Wasserkraftwerks widerrufen.

Bemerkungen

Die Eisenbreche Klamm bei Bad Hindelang durchbricht den Hauptdolomitriegel in einer engen und tiefen Klamm. Durch den großen Höhenunterschied zwischen der Talsohle oberhalb und unterhalb des Gesteinsriegels hatte die Ostrach ein großes Gefälle, viel Energie, und schnitt sich schnell in eine enge Schlucht ein. Die Klamm ist als Geotop Nummer 780R007 geschützt. Es handelt sich um eine mehr oder weniger unerschlossene Klamm. Man kann sie nicht wie andere Klammen durchqueren, allerdings kann man vom Giebelhausbus aus ein Blick in Auelesgasse und Eisenbreche werfen. Von der Haltestelle Auele aus führt ein Wanderweg zu einer Aussichtskanzel, und weiter zum Klammeingang hinunter.

Die Ostrach entsteht rund 7 Kilometer südlich von Hinterstein in 1.060 m NN durch den Zusammenfluß des Obertalbachs und des Bärgündesbach. Auf ihrem Weg nach Sonthofen durchfließt sie zwei Klammen, die sogenannte Eisenbreche und die Klamm Auelswände. Seit mehr als 500 Jahren treibt der Fluss die Wasserräder der alten Hammerschmiede bei Bad Oberdorf an. Dann durchfließt er Bad Hindelang und mündet schließlich in die Iller.

Eine gewisse unrühmliche Berühmtheit erlangte die Klamm als sie durch einen Damm zur Erzeugung von Strom genutzt werden sollte. Eine 5 m hohe Staumauer über der Klamm und eine 1,25 km lange, verrohrte Ausleitung hätten das Wasser einem Wasserkraftwerk zuleiten sollen. In Zeiten der Energiekrise sind solche Projekte verständlich, schließlich haben sie im Vergleich zu allen anderen Arten der Stromerzeugung den geringsten Schaden für die Umwelt. Durch das Fehlen des Wassers wäre die Klamm ökologisch verarmt, und natürlich auch nicht mehr so spektakulär gewesen. Das Projekt stammt bereits aus den 1950er Jahren, ein entsprechender Antrag wurde 2001 abgelehnt. Doch 2013 wurde durch den Landtag die Genehmigungshoheit für wasserrechtliche Eingriffe in Naturschutzgebieten auf die Landratsämter verlagert. Die Elektrizitätswerke Bad Hindelang stellten den Antrag daraufhin erneut und Landrat Anton Klotz unterschrieb den Genehmigungsbescheid unter rechtsstaatlich fragwürdigen Umständen. 2017 gab das Verwaltungsgericht Augsburg den Klagen des BUND Naturschutz (BN) und des LBV (Landesbundes für Vogelschutz) statt, und hob die Genehmigung auf. 2019 schließlich hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof München den Antrag auf Berufung abgelehnt. Damit ist der Rechtsweg ausgeschöpft und die Klamm endgültig gerettet.