Eisensteinhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Brunn 206, 2721 Bad Fischau.
Von Wien Süd-Autobahn E57 nach Süden, Ausfahrt 44 Wiener Neustadt, links ab auf B26 4 km nach Weikersdorf am Steinfelde, rechts nach Brunn an der Schneebergbahn, im Ort Beschilderung folgen. Parkplatz am Ortsausgang, 450 m/5 Minuten Fußweg zur Höhle.
(47.8305679, 16.1434250)
Öffnungszeiten: Höhle:
MAI bis OKT 1. und 3. Sonntag im Monat 10, 12, 14, 16.
Anmeldung bis Freitag davor notwendig.
Museum:
Ganzjährig Do-So 10-17.
Haus Eisenstein:
Sommer Di-Do 10:30-20, Fr 10:30-21, Sa 9:30-22, So 9:30-20.
[2025]
Eintrittspreise: Höhle:
Erwachsene EUR 9, Kinder (10-15) EUR 5.
Museum:
frei.
Haus Eisenstein:
frei.
[2025]
Typ: SpeleologyKarsthöhle SubterraneaHöhlenkundliches Museum Schachthöhle, jungtriassische Konglomerate und Brekzien SpeleothemPerlsinter SpeleothemAragonit
Licht: Ausrüstung selbst mitbringen
Dimension: A=380 m ü.A., L=2,341 m, VR=90 m, T=13 °C.
Führungen: D=90 min, VR=75 m, MinAge=10.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Bibliography: Franz Mühlhofer (1906): Die Reichsritter von und zu Eisenstein-Grotte bei Fischau-Brunn,
Helga Hartmann, Wilhelm Hartmann (2000): Die Höhlen Niederösterreichs, Landesverein für Höhlenkunde in Wien und Niederösterreich, Band 5, Wien 2000, pp. 324-331.
Adresse: Sektion Wiener Neustadt, ÖAV, Wiener Straße 45, 2700 Wiener Neustadt, Cell: +43-664-73659447, Tel: +43-678-1225874. E-mail: contact
Anmeldung Höhle: Gerhard Winkler: Tel: +43-2639-7577.
Haus Eisenstein,Jasmin Bauer, Brunn 206, A-2721 Bad Fischau, Cell: +43-664-99184421. E-mail:
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Geschichte

1855 bei Steinbrucharbeiten gefunden, erste Erkundung durch K.K. Geniemajor Freiherr v. Scholl, Hauptmann Werner und Oberleutnant Schmelhaus.
1896 zweite Erkundung durch Franz Mühlhofer im Alter von 15 Jahren mit einer Gruppe Gleichaltriger.
1906 Überlassung an die Sektion Wiener Neustadt des Österreichischer Alpenverein durch den Besitzer Carl Ritter von Eisenstein.
1906 erstes Buch Die Reichsritter von und zu Eisenstein-Grotte bei Fischau-Brunn von Leutnant Mühlhofer.
1907 erste Führung durch den Höhlenführer J. Artner.
1919 Entdeckung einer Thermalquelle (16,5 °C).
1931 Ausweisung als Naturdenkmal nach dem Naturhöhlengesetz von 1928.
1956 Kauf durch den Österreichischen Alpenverein.
1958 werden neue Gänge entdeckt, ein neuer Eingang wird gebaut, um den Zugang zu erleichtern.
1969 Haus Eisensteinhöhle am Höhleneingang erbaut.
1972 Einweihung des Höhlenmuseums.

Bemerkungen

Die Eisensteinhöhle ist nach ihrem ursprünglichen Besitzer, dem Reichsritter Eissner von und zu Eisenstein, benannt. Ihr ursprünglicher Name war zu kompliziert, um Bestand zu haben: Reichsritter von und zu Eisenstein-Grotte. Sie wurde 1855 bei Steinbrucharbeiten entdeckt und zunächst von einigen Offizieren der k.k. Armee erkundet. Der Besitzer des Steinbruchs, eben jener Reichsritter, stellte sofort alle Steinbrucharbeiten ein, um die Höhle zu schützen. Im Jahr 1907 wurde die Höhle von der Sektion Wiener Neustadt des Österreichischen Alpenvereins als Schauhöhle ausgebaut. Sie betreut die Höhle und das Höhlenmuseum auch heute noch.

Die Höhle ist nicht wirklich eine Schauhöhle, die Befahrung ist eher anspruchsvoll und sie ist nur an zwei Wochenenden im Monat geöffnet. Deshalb wurde ein Höhlenmuseum eingerichtet, um Besucher zu informieren, die nicht in der Lage sind, die Höhle zu besuchen.

Die Touren werden "Höhlenabenteuer" genannt, was den Eindruck erweckt, es handele sich um Höhlentrekking-Touren. Das ist nicht der Fall, es handelt sich eher um eine historische Schauhöhlenführung, die allerdings eine gewisse körperliche Fitness voraussetzt. Die Höhlenbesucher wurden früher mit Helm, Overall, Stiefeln und Karbidlampen ausgestattet. Inzwischen wird allerdings angegeben, man soll alte Kleidung, Gummistiefel, und einen Helm mit einer Kopflampe mitbringen. Im Zeitalter der LED-Lampen ist auch diese letzte Bastion der Karbidlampe gefallen. Wenn Sie keine Höhlenausrüstung haben, ist alte und strapazierfähige Kleidung ratsam. Auf jeden Fall Kleidung zum Wechseln, Handtuch und einen Plastikbeutel für die schmutzige Kleidung und Ausrüstung mitbringen. Die Tour führt durch einen Schacht und über vier Eisenleitern. An einigen Stellen der Tour wird die Decke niedrig und es ist notwendig, zu kriechen. Auch die 75 m hinunter und wieder hinauf kosten etwas Kraft. Besucher sollten sich vor dem Besuch dieser Höhle Gedanken über ihre körperliche Fitness machen.

Am tiefsten Punkt der Tour wird eine Thermalquelle mit 15 °C erreicht. Diese Thermalquelle beeinflusst das Höhlenklima. Die Temperatur ist mindestens 5 °C höher, als es in dieser Höhe normal wäre. Und dieses außergewöhnliche Höhlenklima ist auch verantwortlich für die vielen interessanten Kalzitkristalle, die überall in der Höhle zu finden sind. Perlsinter und Aragonitkristalle sind sehr häufig. Die hohe Temperatur ist auch verantwortlich für die große Anzahl und Vielfalt der Höhlenfauna, wie Atheta spelea, Trechus austriacus und andere Höhleninsekten. Man geht davon aus, dass die Entstehung der Höhle ebenfalls durch das Thermalwasser begünstigt wurde.

Das Höhlenmuseum Eisensteinhöhle ist ein kleines speläologisches Museum, das sich am Eingang der Eisensteinhöhle befindet. Das Museum wurde in erster Linie als Informationszentrum für die Höhle eingerichtet. Es enthält Karten, Vermessungen, Fotos, Dokumente und Ausrüstungsgegenstände der frühen Höhlenforscher, um die Geschichte der Erforschung zu dokumentieren. Ergänzt wird diese Ausstellung durch einen Überblick über die Geologie und die Tier- und Pflanzenwelt des Gebietes. Das Museum wurde von der Kulturabteilung des Amtes der NÖ Landesregierung eingerichtet.

Am Höhleneingang befindet sich das Haus Eisenstein, das 1969 als Höhlenhaus erbaut wurde, zur Lagerung der Höhlenausrüstung und der Karbidlampen. Der Alpenverein hatte das Gelände bereits ein Jahrzehnt vorher gekauft. Da es ein Gebäude des Alpenvereins ist, ist es eine Alpenvereinshütte, aber da es sich nicht wie alle anderen hoch auf dem Berg befindet, hält sie seither den ungeschlagenen Rekord, die niedrigste Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins zu sein. Hier kann man eine Berghütte erleben ohne stundenlangen Aufstieg. Obwohl die logistischen Möglichkeiten hier natürlich besser sind, hat sich die Sektion bewusst dazu entschieden die Hütte so zu betreiben wie das bei einer hochalpinen Hütte der Fall wäre.