Allander Tropfsteinhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Near Alland.
E60 exit Alland, right into town, in the center left towards Altenmark, at the city limits. Parking lot at the road Alland-Altenmarkt. 10 min walk to the cave.
(48.0530622, 16.0776554)
Öffnungszeiten: Ostern bis JUN Sa, So, Fei 10-17.
JUL bis AUG Mo-Do, Sa, So, Fei 10-17.
SEP bis OKT Sa, So, Fei 10-17.
Letzte Führung 16.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 8, Kinder (4-15) EUR 5.
[2025]
Typ: SpeleologyKarsthöhle SpeleothemMondmilch.
Licht: LightLED
Dimension: L=177 m, VR=25 m, T=9 °C, A=410 m asl. Portal: W=3 m, H=3 m.
Führungen: D=25 min, L=70 m, VR=12 m, MinAge=4.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Bibliography: D. Döppes, C. Frank (1997): Allander Tropfsteinhöhle,
In: D. Döppes, G. Rabeder (eds). Pliozäne und pleistozäne Faunen Österreichs. - Mitt. Komm. Quartärf. Österr. Akad. Wiss. 10: 388-401, Verlag Österr. Akad. Wiss. Wien.
D. Döppes, C. Frank (1997): Spätglaziale und mittelholozäne Faunenreste in der Allander Tropfsteinhöhle (Niederösterreich),
Wiss. Mitt. Niederösterr. Landesmus. 10: 129-147, St. Pölten.
Die Allander Tropfsteinhöhle In: Badener Zeitung, 27. Juni 1928, S. 1 f. online
Adresse: Allander Tropfsteinhöhle, Buchberggasse, A-2534 Alland, Tel: +43-660-6735108. e.leonhardsberger@gmx.at
Gemeindeamt Alland, Hauptstraße 176, A-2534 Alland, Tel: +43-2258-2245, Fax: +43-2258-2424. gemeindeamt@alland.gv.at
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Geschichte

1928 als Schauhöhle eröffnet.
30-JUL-1949 zum Naturdenkmal erklärt.
2025 neues LED-Lichtsystem installiert.

Bemerkungen

Die Allander Tropfsteinhöhle, benannt nach dem nahegelegenen Ort Alland, befindet sich an den Hängen des Großen Buchbergs (478 m ü.A.) im Wienerwald. Die Höhle ist eher klein, aber sie ist eine der größten Höhlen Niederösterreichs. Insgesamt ist die Höhle 177 m lang, davon sind aber nur 70 m als Schauhöhle erschlossen. Nach einem Eingangsportal, das 3 m breit und 3 m hoch ist, folgen an Klüften angelegte Gänge, die bis zu 12 m hoch sind. Diese STelle heißt Hohe Kluft. Dass die Höhle recht nah an der Erdoberfläche liegt, sieht man daran, dass Wurzeln von Pflanzen bis zu 11 m in die Höhle eindringen. Daraus ergibt sich eine Nahrungsgrundlage für eine außergewöhnliche Höhlenfauna. Doch auch die Menschen besuchten die Höhle seit der Steinzeit, Ausgrabungen erbrachten Funde aus Geweih, Knochen, Stein, Ton, Bronze und Eisen.

Die Tropfsteinhöhle im Namen ist verdient, sie hat recht schöne Speläotheme wie Stalaktiten, Stalagmiten, Perlsinter und Mondmilch. Gleich der erste größere Raum heißt Nix-Dom, Nix ist das österreichische Wort für Bergmilch oder SpeleothemMondmilch. Sie ist auch eine paläontologische Fundstätte mit Überresten von Braunbären (Ursus arctos). Ein 10.000 Jahre altes Braunbärenskelett ist in der Höhle in einer kleinen Ausstellung zu sehen. Ein Raum auf der rechten Seite des Gangs wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts von Dieben als Versteck benutzt. Sie haben in der Gegend sogenannte "Zuckerlautomaten" geknackt und versteckten ihre Beute hier. Als dies bekann wurde bekam der Raum den Namen Diebsversteck.

Die Höhle wurde von Dr. Michael Müllner von den niederösterreichischen Landessammlungen wissenschaftlich erforscht. Diese Institution leitete auch den Ausbau zur Schauhöhle, der von Radfahrerbattallion I aus Wöllersdorf durchgeführt wurde und nur zwei Wochen dauerte. Der erste Ausbau war noch aus Holz, inzwischen wurden die Treppen durch verzinktes Eisen ersetzt. Das erste Höhlenlicht war bereits elektrisch, ein Anthygron-Rohrdrahtsystem der Siemens-Schuckert-Werke auf das sie ganz stolz waren. Etwas wichtiger ist wohl, dass bereits damals darauf geachtet wurde, dass indirekt beleuchtet wurde, um den Besucher nicht zu blenden. Gegen die Lampenflora hat das leider wenig geholfen.

Der Berg ist im Innern voller Wasser und Nachts kann man das Rauschen dieses Wassers hören. Die Höhle hat eine unterirdische Verbindung zur Arnsteinhöhle im Peilstein.

Bei den Einheimischen heißt die Höhle "Frauenloch", da in ihr sowohl gütige weiße Frauen als auch böse schwarze Frauen hausten. Die weißen Feen erschienen stets mit offenen Haaren in nächtlicher Stunde auf den Wiesen am Berghang, um ihre Reigen aufzuführen. Eines Tages kam eine solche Frau zu einem Bauern auf dem Acker, wo er pflügte und gerade dabei war das Ochsengespann umzudrehen. Sie sagte zu ihm: "Ackersmann, mach mir mein Krückerl an, i gib dir a Fleck'n z'Lohn!" Der Bauer antwortete: "No, so gib's her!" und befestigte das Krückerl. Sie wanderte zurück zum Buchberg. Mittags ging der Bauer nach Hause, und als er nach dem Mittagessen wieder aufs Feld kam, lag auf dem Pflug eine Feuerflecken. Der Bauer fing zu essen an, doch wie viel er auch ass, die Flecken wurde jedoch nicht kleiner. Er rief aus "Kruzifix, wirst denn du gar nicht gar!", da verschwand der Flecken sofort.

Da gibt es einiges zu erklären. Erstmal ist die unterirdische Verbindung eine typische Sage, die Arnsteinhöhle ist sogar nur 2,8 km entfernt, allerdings ist es geologisch eigentlich nicht möglich. Die Geschichte mit der weißen Frau benutz einige lokale Mundartbegriffe. Ein Krückerl ist ein Querbrett an einem Holzstiel, das beim Holzbacken zum Herausziehen der Glut aus dem Backofen verwendet wird. Bei Holzbacköfen wird im Backraum zuerst Holz oder Reisg verbrannt, und wenn dieses fast heruntergebrannt ist sind die Steine heiß, die Asche wirde herausgezogen, der Brennraum mit einem feuchten Lappen ausgewischt und die Brote auf dem heißen Steinboden abgelegt. Wenn das Brot geformt wird und es bleibt etwas Teig übrig, wird dieser am Schluss an der heissesten Stelle noch rasch gebacken. Dieses Gebäck heißt Feuerflecken, ist anders als normales Brot und galt als Delikatesse. Die Sage hat tatsächlich einen Bezug zur Höhle: wenn die feuchte Höhlenluft aus der Höhle strömt und außen ist es kälter, kondensiert die Luftfeuchtigkeit und bildet nebel. Die Nebelschwaden wurde als Feen in wallenden Kleidern oder auch als ihre zum trockenen ausgehängte Wäsche. Diese Sagen gehen auf ältere Legenden über germanische Götter zurück. Eine eher moderne Legende ist folgende:

Am Ende des Führungswegs, im Hohen Dom, gibt es die sogenannte Schatzkammer. Man kann sie nicht betreten, weil sie von einem Säbelzahntiger bewacht wird!

Die Höhle erreicht man in 10 Minuten Fußweg vom Parkplatz am Ende der Buchberggasse. Der "Fellnerweg", benannt zu Ehren eines ehemaligen Bürgermeisters, der sich um die Erschließung der Höhle verdient gemacht hat, führt zum Höhleneingang. Ein steinernes Denkmal zu Ehren der in der Höhle gefundenen Braunbärin gibt es hier auch noch zu sehen. Die Höhle ist eher klein, eine Führung dauert nur 25 Minuten. Wie immer ist gutes Schuhwerk und eine Jacke angeraten.