Bergwerk Platzertal


Touristische Informationen:

Ort: Platzertal, oberhalb der Platzeralm.
(46.9525116, 10.6603952)
Öffnungszeiten: keine Einschränkungen.
Museum: JUN bis SEP Do 9-16.
[2025]
Eintrittspreise: frei.
[2025]
Typ: MineBlei MineZink MineKupfer MineSilber
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: A=2.815 m ü.A.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Verein Bergwerk Platzertal, Elisabeth Sturm, 6541 Tösens, Tel: +43-664-260-71-80. E-mail:
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Geschichte

15. Jahrhundert Beginn des Bergbaus.
1539 Gewerkschaft gegründet.
1610 Bergwerk geschlossen wegen des Vorrückens des Bergler Ferners.
1858 Bergwerk wieder eröffnet.
1859 Einstellung des Betriebes wegen des Todes des Hauptunternehmers und dem Kriegsausbruch.
1881 Innsbrucker Advokat Dr. Ludwig Duregger erwirbt das Schürfrecht.
1884 beginn des Abbaus.
1896 Besitzerwechsel, unter dem Trienter Industriellen F. Oss-Mazzura hat der Bergbau seine Blütezeit.
1910 Abbau eingestellt.
1950 Stollen von der Bleiberger Bergwerksunion provisorisch instandgesetzt.
2007 Verein Bergwerk Platzertal gegründet.
2020 Sanierung der Seilbahnstation und der Berghäuser abgeschlossen.

Geologie


Bemerkungen

Das Bergwerk Platzertal liegt auf 2.815 m ü.A. und soll deshalb das höchstgelegene Bergwerk Tirols sein. In dieser Region zwischen 2.500 und 3.000 Meter Höhe befinden sich die bedeutendsten Erzvorkommen im Bezirk Landeck, hauptsächlich Blei-, Zink- und Kupfererze, aber auch Silber. Das Bergwerk war auch unter den Namen Bergbau Tösens und Silber- und Bleierzbergbau Tösens, weil es auf dem Gebiet der Gemeinde Tösens liegt. Tatsächlich war die Motivation für den Abbau im 16. Jahrhundert das Silber. Die Münzprägestätte in Hall hatte reichlichen Bedarf an Silber. Auf den Scheideplätzen wurde das silberreiche Bleierz sorgfältig aussortiert, während die Zinkblende auf dem Abraum landete. Deshalb wird das Bergwerk manchmal auch als Silberbergwerk Platzertal bezeichnet. Die noch vorhandenen Erzvorräte werden auf 1,5 Millionen Tonnen geschätzt.

Doch das Hauptproblem war und ist der Anmarsch, der Weg von der Pfundser Tschey zum Bergwerk ist 9 km lang, ein Anstieg von 900 m, was einen Anmarsch von drei bis vier Stunden bedeutet. Heute kann man bis dort fahren, aber in früheren Zeiten musste man von Pfunds ansteigen. Für den Bergbau kamen zu den hohen Transportkosten noch hohe Förderkosten und eine lange Winterpause in der das Gebiet unzugänglich ist. Das Revier ist an der Grenze zu Gletschern, und das Vorrücken des Bergler Ferners hat 1610 zu seiner Schließung geführt. Dass ein Bergwerksbetrieb vom ewigen Eis überfahren wird, ist tatsächlich in dieser Zeit mehreren Bergwerken in Österreich passiert, eine Auswirkung der "Kleinen Eiszeit". Die fehlende Profitabilität führte zur Schließung 1910 und verhinderte die Wiederaufnahme des Bergbaus 1950, das war zudem eine Zeit der fallenden Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt.

Das Bergwerk selbst ist nicht zugänglich, was renoviert wurde sind diverse Gebäude an der Oberfläche, die zum Bergwerk gehören. Die Gebäude sind jetzt unter Denkmalschutz. Dazu gehören die Bergstation der Erzseilbahn und das Mannschaftsgebäude.

Und heute ist es das was verhindert, dass wir dieses Bergwerk als Schaubergwerk bezeichnen: Um es zu besuchen, muss man einen ganzen Tag einplanen, körperlich fit sein und eine gewisse Erfahrung im Bergwandern haben. Genau betrachtet ist dies ein wirklich außergewöhnliches Highlight für Leute die sowieso Bergwandern. Zudem fehlt der unterirdische Teil. Dennoch haben wir uns entschlossen das Bergwerk zu Listen, weil es sehr außergewöhnlich ist, sehr schön renoviert wird, und zudem gibt es ein vom Verein eingerichtetes Museum.