Ort: |
Salzbergstraße 21, 4830 Hallstatt.
A1 (E55) Abfahrt 234 Gmunden, auf der B145 durch Gmunden, Bad Ischgl und Bad Goisern. Hinter Bad Goisern rechts abbiegen auf die 166 zur Gosaumühle, links abbiegen entlang des Hallstätter Sees nach Hallstatt. 100 m nach dem zweiten Tunnel rechts abbiegen, sofort rechts zur Salzbergbahn. (47.5560719, 13.6452871) |
Öffnungszeiten: |
31-MÄR bis AUG täglich 9:30-16:30. Prähistorische Expedition: JUL bis AUG Di, Do 11. [2025] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 43, Kinder (4-15) EUR 21. Groups (20+): Erwachsene EUR 41, Kinder (4-15) EUR 21. Prähistorische Expedition: Erwachsene EUR 90, Kinder (10-15) EUR 45. [2025] |
Typ: |
![]() ![]() |
Licht: |
![]() |
Dimension: | A=928 m asl, T=6 °C, L=24,000 m. |
Führungen: |
D=70 min, MinAge=4. Audio Guide App free, available in App-Store. About a dozen languages. Prähistorische Expedition: D=3.5 h, MinAge=10. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Fritz Eckart Barth, Johann Reschreiter (2005):
Neufund einer bronzezeitlichen Holzstiege im Salzbergwerk Hallstatt
In: Archäologie Österreichs. 16/1 (2005) S. 27ff.
Ludwig Ganghofer (1919): Der Mann im Salz, Vollständige Originalausgabe 1919. online |
Adresse: |
Salinen Tourismus GmbH, Salzbergstraße 21, A-4830 Hallstatt, Tel: +43-6132-200-2400.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
5000 v. Chr. | Alter des Pickel aus Hirschgeweih aus dem Kaiser-Josef-Stollen. |
1500 v. Chr. | älteste Belege für untertägigen Abbau. |
~350 v. Chr. | Mann im Salz bei einem Unglück verschüttet. |
1719 | Christina-Stollen begonnen. |
1734 | Mann im Salz gefunden. |
1838 | im Kaiser-Josef-Stollen wird ein Pickel aus Hirschgeweih gefunden. |
1960er | montanarchäologische Untersuchungen von Wissenschaftlern des Naturhistorischen Museums in Wien in Kooperation mit der Salinen Austria AG. |
2005 | Umbenannt in Salzwelten Hallstatt. |
SEP-2025 | wegen Renovierung geschlossen. |
Die Salzablagerungen in Hallstatt sind vor etwa 250 Mio. Jahren durch Verdunstung entstanden. Später, während der alpinen Orogenese, wurden die Sedimentgesteine gefaltet, und so befindet sich das Salz jetzt im Inneren des Haselgebirges (Haselgebirge). Das Gestein enthält etwa 20 bis 70 % Salz, der Rest ist Ton, Kalkstein und Anhydrit. Einige Teile der Salzlagerstätte haben jedoch einen Salzgehalt von bis zu 98 %. Sie könnten direkt abgebaut und genutzt werden, aber der Rest des Salzes muss verarbeitet, insbesondere gereinigt werden, um nutzbar zu sein.
Das Salzbergwerk Hallstatt, allgemein als Salzwelten Hallstatt bezeichnet, wird durch den Christina-Stollen betreten, der nach der Mutter der österreichischen Kaiserin Maria Theresia benannt wurde, die mit vollem Namen Elisabeth Christina von Braunschweig-Wolfenbüttel hieß. Das Bergwerk hat 12 Sohlen, die in der lokalen Sprache der Bergleute "Horizont" genannt werden. Der Rundgang zeigt die Horizonte 6 und 7. Eine hölzerne Rutsche, die von den Bergleuten benutzt wurde, um schnell zu tieferen Sohlen abzusteigen, ist Teil des Rundgangs. In einer Kammer namens Edlersberg sind verschiedene Salzproben ausgestellt, die die Vielfalt und Schönheit des Salzes zeigen. Eine weitere Station zeigt verschiedene Kunstwerke, eines heißt Zeitspirale und erklärt die 7.000 Jahre lange Bergbaugeschichte.
Das Hörnerwerk ist eine riesige Kammer, in der sich ein Salzsee mit einer Fläche von 1.200 m² befindet. Dies ist die moderne Technologie, um das Salz abzubauen. Frisches Quellwasser von außen wird in das Bergwerk geleitet. Das Wasser löst das Salz auf, die Verunreinigungen bleiben auf dem Boden des Salzsees. Da es sich in erster Linie um wasserdichten Ton handelt, verhindert das, dass sich das Salz am Boden des Sees auflöst. Daher müssen die Kammern vollständig gefüllt werden, und die Lösung des Salzes findet an der Decke statt. Wenn das Wasser einen Salzgehalt von 26 % hat, was bei einer Temperatur von 8 °C im Bergwerk vollständig gesättigt ist, wird es aus dem Bergwerk in eine Aufbereitungsanlage, die Saline, gepumpt. Bis 1964 befand sich diese in Hallstatt, dann wurde eine Pipeline gebaut und heute wird das Wasser nach Ebensee gepumpt. Dort wird die Sole gefiltert und gereinigt, dann das Wasser verdampft und so reines Kochsalz gewonnen.
Die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit des Bergwerks ist der Mann im Salz, der 1734 entdeckt wurde. Der etwa 2.500 Jahre alte Körper eines keltischen Salzbergmanns wurde durch das Salz konserviert und ist eine wissenschaftliche Sensation. Leider ist er nicht mehr zu sehen, da er nicht mehr existiert. Der Körper wurde durch das Salz konserviert, aber als er in die Kirche von Hallstatt gebracht wurde, begann er zu verwesen und zu stinken. Die Leute wussten nicht, was sie mit dem Leichnam machen sollten, und so begruben sie ihn. Bedauerlicherweise waren sie sehr katholisch und dachten, es sei unmöglich, ihn auf dem geweihten Friedhof zu begraben, weil er ein Heide war. Also begruben sie den Leichnam außerhalb des Friedhofs, doch es ist nicht bekannt wo, und die außergewöhnliche Entdeckung ist für die Wissenschaft verloren. Es gibt jedoch einen recht eindrucksvollen Roman von Ludwig Ganghofer, Der Mann im Salz, der diese Geschichte beschreibt.
Die Besichtigung des Bergwerks dauert insgesamt viel länger als die Zeit unter Tage. Die Touren beginnen an der Talstation der Salzbergbahn, einer Standseilbahn, die am südlichen Ende von Hallstatt startet. Die Bergwerksbesichtigung beinhaltet also die Fahrt mit der Seilbahn, den 20-minütigen Fußmarsch hinauf zum Eingang des Bergwerks, die Vorbereitung auf die Führung mit Helm und Bergmannskleidung, die eigentliche Führung, und dann den gesamten Rückweg. Für die Besichtigung sollten Sie drei Stunden einplanen. Die Besichtigung unter Tage beinhaltet eine 400 m lange Fahrt mit der Grubenbahn aus dem Bergwerk heraus und die Fahrt auf der Holzrutsche hinein. Es ist auch möglich, nur ein Ticket für die Seilbahn zu kaufen und auf dem Salzpfad zu wandern, der der Pipeline mit der Sole entlang des Berghangs folgt. Wenn Sie gut zu Fuß sind, können Sie auch zum Dorf Hallstatt hinunterlaufen, anstatt die Seilbahn zu benutzen. Der Weg ist gut gepflegt und bietet zahlreiche tolle Aussichten.
Seit ein paar Jahren gibt es auch einen historischen Rundgang. Sie zeigt den Teil des Bergwerks, in dem Archäologen eine 3.500 Jahre alte Holztreppe, Leder-, Holz- und Bronzewerkzeuge und Millionen von Anzündhilfen gefunden haben, die die keltischen Bergleute für ihre Lampen verwendeten. Die Besichtigung ist sehr interessant, aber auch anstrengend, denn sie dauert vier Stunden und beinhaltet das Hinauf- und Hinuntersteigen von zwei langen Treppen. Festes Schuhwerk ist unerlässlich, und einige Stellen sind sehr schmal. Es besteht die Möglichkeit, mit bronzezeitlichen Werkzeugen Salz abzubauen und es mit nach Hause zu nehmen. Die Führung wird einmal pro Woche und nach Vereinbarung für Gruppen angeboten.
Der Hintergrund dieser Führung ist die Tatsache, dass Hallstadt zu den ältesten Bergwerken der Welt gehört. Bereits vor 7,000 Jahren, in der mittleren Jungsteinzeit, soll hier Salz abgebaut worden sein. Zumindest sehen das die Marketingexperten des Schaubergwerks so. Die Behauptung von 7,000 Jahren Bergbau beruht auf einem Einzelfund, 1838 wurde im Kaiser-Josef-Stollen ein Pickel aus Hirschgeweih gefunden. Inzwischen wurde er mit der C14 Methode auf 7,000 Jahre datiert. Tatsächlich nachgewiesen ist Bergbau erst ab 1500 v. Chr., aus dieser Zeit kann man Holzreste im Salz finden. Auch die älteste erhaltene Holztreppe auf dem europäischen Kontinent, die vom Salz konserviert wurde, hat etwa dieses Alter. Der Bergbau hier oben war aufwändig, man musste aufsteigen und Werkzeug und Verpflegung mitbringen, das Salz abbauen, und es auf dem Rücken hinuntertragen. Das Salz wurde in Platten in Herzform mit einem Loch gewonnen, so konnte man es mit einem Seil auf den Rücken binden. Am Hang unterhalb des Bergwerks gab es eine Siedlung, die inzwischen ausgegraben wurde. Offensichtlich war das eine sehr frühe Bergbausiedlung, man konnte keinen Ackerbau betreiben und brachte Nahrung von unten hoch. Die Bergwerksbesichtigung sollte unbedingt durch einen Besuch des ausgezeichneten Museums in Hallstatt ergänzt werden. Hier sind die von den Archäologen gefundenen Gegenstände ausgestellt, darunter Hüte, Rucksäcke für Salz und Bronzegeräte.
Das Schaubergwerk wird von Mitte 2025 bis Mitte 2026 renoviert und ist nur eingeschränkt zu besichtigen. Der Fussweg ist gesperrt, eine barrierefreie Besichtigung ist nicht möglich. Das Schaubergwerk ist an einzelnen Tagen geschlossen, ab September 2025 ist es ganz geschlossen. Es gibt auf der Website webcams, die den Baufortschritt zeigen. Ein Termin für die Wiedereröffnung steht noch nicht fest.