Ort: |
Einöden 41, 5600 Einöden.
St. Johann im Pongau. Autobahnausfahrt Bischofshofen. Ab der nördlichen Stadtgrenze von St. Johann 2 km auf der Bundesstraße 1. Haltestelle beim Elektrizitätskraftwerk (OKA). 45 Minuten Fußweg zum Wasserschloß, beschildert. (47.3788808, 13.2038693) |
Öffnungszeiten: |
geschlossen. [2025] |
Eintrittspreise: |
geschlossen. [2025] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | T=7 °C, L=5022 m. |
Führungen: | D=90 min. |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Thomas Stöllner et. al. (2006):
Der bronzezeitliche Bergbau im Südrevier des Mitterberggebietes. Bericht zu den Forschungen der Jahre 2002 bis 2006,
ARCHAEOLOGIA AUSTRIACA, Band 90 / 2006, 87–137
© 2006 by Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien.
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Thomas Stöllner, Clemens Eibner, Jan Cierny, (2004): Prähistorischer Kupferbergbau Arthurstollen. Ein neues Projekt im Südrevier des Mitterberg-Gebietes (Salzburg) In: Weisgerber G., Goldenberg G. (Hrsg.), Alpenkupfer – Rame delle Alpi. Anschnitt, Beih.17, Bochum, S.95-106. ISBN: 3937203052. |
Adresse: | Schaubergwerk Arthurstollen, Einöden, A-5600 St. Johann im Pongau, Tel: +43-6462-4807. |
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3.700 BP | früher Kupferabbau in der Bronzezeit. |
1907 | Arthurstollen wird gegraben, um die Kupfererzvorkommen im Südrevier des Mitterberger Kupfererzbergbaues zu erschließen. |
1928 | Wasser des Mühlbachs wird durch den Stollen geleitet und für die Stromerzeugung im Salzachtal genutzt. |
1975-1977 | Einstellung des Kupferbergbaus, Arthurstollen zur Sicherung der Stromerzeugung weitergeführt. |
1988 | Einstellung der Stromerzeugung. |
1992-1995 | Restaurierung durch den Verein Montandenkmal Arthurstollen. |
1997 | Schaubergwerk eröffnet. |
2000 | Schaubergwerk wegen fehlendem Notausgang geschlossen. |
Es handelt sich um eine typische metallhaltige Erzader, die Kupferkies (Chalkopyrit) und Pyrit enthält. Weitaus weniger wichtige Mineralien sind der goldhaltige Tetraedrit und der kobalthaltige Gersdorffit. Gold ist zwar wertvoll, aber der Anteil des Minerals und sein Goldgehalt waren wirtschaftlich nicht relevant. Bei den nichtmetallischen Gesteinen in der Erzader handelt es sich um Quarz- und Karbonatvarietäten.
Das Schaubergwerk Arthurstollen ist ein bronzezeitliches Kupferbergwerk, bis zu 180 m lange Gänge aus dieser Zeit können besichtigt werden. Das ist wirklich außergewöhnlich, da so alte Bergwerke sehr selten sind und in dieser langen Zeit sehr oft einstürzten. Die in den Stollen gefundenen Hölzer wurden mit C14 analysiert und auf ein Alter von 3.700 und 3.400 Jahren datiert. Es scheint, dass das Bergwerk im Abstand von etwa 400 Jahren zweimal abgebaut wurde, aber das ist beim derzeitigen Stand der Explorationsarbeiten nicht leicht zu sagen. Die gute Erhaltung der hölzernen Plattformen und Säulen ist auf das Kupfer im Tropfwasser zurückzuführen. Es handelt sich um das älteste bekannte Kupferbergwerk in den Ostalpen, das zudem sehr gut erhalten ist. Es ist somit ein einzigartiges Denkmal des frühen Kupferabbaus.
Das prähistorische Bergwerk wird durch den Arthurstollen besichtigt, der relativ jung ist und 1907 gegraben wurde. Das alte Bergwerk wurde dabei 400 m vom Stolleneingang zufällig entfernt entdeckt. Der Stollen durchquert den Bergrücken zum Mühlbach am Hochkönig auf der anderen Seite. Er diente dazu, den Mühlbach zur Stromerzeugung durch den Berg zu leiten. Auch zum Transport des Erzes von Mühlbach zur Umlaufseilbahn, die die Erze vom ostseitigen Stollenmund direkt in die Schmelzhütte in Mitterberghütten transportierte, wurde er genutzt. Nahe des Stollenmundlochs befindet sich das Wasserschloß, das ein typisches Beispiel für die Industriearchitektur der 1920er Jahre ist. Es war Teil des Wasserkraftwerks, das sich unten am Fluss befindet, es fing den Druckstoß in der Wasserleitung ab, der beim Schließen des Schiebers entsteht, weil dieser sonst die Rohrleitung oder den Schieber zerstören würde. Heute wird es als Museum und Besucherzentrum genutzt.
Besonders traurig ist, dass das einmalige, bereits eröffnete Schaubergwerk nach wenigen Jahren von den Behörden wieder geschlossen wurde. Die touristische Nutzung hätte eine fortgesetzte Erhaltung des Denkmals gesichert. Doch der fehlende Notausgang, eine bürokratische Hürde, die bei Altbergbau schwer zu realisieren ist, beendete das. Das DBM und der Verein Montandenkmal Arthurstollen bemühen sich seit 2002 um eine Wiedereröffnung. Ab 2010 lief ein Projekt mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, das bergmännische Sanierungsarbeiten am Mundloch und im Stollen durchführte. Inzwischen wurde der Stollen gesichert und 12 m im Eingangsbereich mit modernem Stahlausbau so stabilisiert, dass auch die oberhalb des Stolleneingangs verlaufende Forststraße mit schweren Maschinen und Fahrzeugen befahren werden kann. Aber die Wiedereröffnung des Schaubergwerks wurde noch nicht erreicht, derzeit ist das Schaubergwerk immer noch geschlossen [2025]. Daran ändert auch nichts, dass der Arthurstollen als Geosite 51: Prähistorischer Arthurstollen des Geoparks Erz der Alpen geführt wird.