Inkasionshöhlen

Versturzhöhlen


Inkasionshöhlen sind Höhlen, die hauptsächlich durch den Einsturz des Daches entstehen. Dieser Prozess schafft keine neuen Höhlen, kann sie aber erheblich verändern.
Synonyme: Deckenbruch, Blocksturz, Verbruch, Versturz, Einsturz, Höhlenverfall, Raumverfall


Versturz in der Laichinger Tiefenhöhle.
Versturz in der Laichinger Tiefenhöhle.

Mit Inkasion bezeichnet man alle Vorgänge bei denen sich eine Höhle durch Verbruch in Höhlen bildet. In der Regel handelt es sich dabei um einen in Höhlen stetig anzutreffenden Prozess, bei dem Verbruch von der Decke fällt und Versturzhalden bildet. Bei aktiven Höhlen (Flusshöhlen) wird der Versturz meist unverzüglich vom Höhlenbach abtransportiert. Bei fossilen Höhlen kann die Inkasion so lange weitergehen, bis die ursprüngliche Höhle vollständig mit Verbruch verfüllt ist. Die neue Höhle befindet sich dann oberhalb der ursprünglichen Höhle, ist aber meist ganz anders aufgebaut.

Man muss berücksichtigen, dass Inkasion nicht auf lösliche Gesteine und damit auf Karsthöhlen begrenzt ist. Sie geschieht bei jedem Hohlraum, sei er natürlich oder künstlich. Insofern ist die Inkasion ein wichtiger Faktor bei der Höhlenbildung, aber in manchen Fällen auch der einzige Faktor der zur Bildung einer Höhle führt. So gibt es in Gebieten mit Altbergbau Höhlengänge die durch Inkasion eines Stollens entstanden sind, der jedoch inzwischen vollständig verfüllt ist. Der jetzige Höhlenquerschnitt befindet sich oberhalb des ehemaligen Stollens. Es ist allerdings noch umstritten, ob man diese Gänge als Höhlen (d.h. natürlich entstanden) bezeichnen kann, da sie ohne Eingriff des Menschen nicht hätten entstehen können.