Sandbergwerk


Sand ist das Verwitterungsprodukt der mechanischen Verwitterung, Steine die von Wasser oder Wind transportiert, zerkleinert und abgerundet werden. Das Ergebnis wird Sand genannt, wenn seine Korngöße zwischen 0.0625 mm (auch 1/16 mm oder 62.5 µm) und 2 mm liegt. Das ist zumindest die geologische Definition für Sand. Die Körner bestehen meist aus Quarz, weil dieses Mineral am widerstandsfähigsten gegen Verwitterung ist und so als letztes übrig bleibt.

Um Sand abzubauen ist es am einfachsten einen Tagebau einzurichten, in einem Gebiet in dem der Untergrund aus Sand, abgelagert von Flüssen Seen oder dem Wind, besteht. Meist besteht solch eine Ablagerung aus Silt, Sand und Kies in verschiedensten Korngrößen. Nach dem Sieben kann jede Korngröße einzeln verkauft werden. Derartige Tagebaue sind äußerst häufig, und wir beschreiben sie auf showcaves.com nicht. Wir interessieren uns jedoch für die besonderen, die unterirdischen Sandbergwerke. Sie sind sehr selten, weil es zwei gute Gründe gibt, die gegen derartige Bergwerke sprechen. Zum einen ist Sand in der Regel nicht stabil, er rieselt und fließt, ein Bergwerk müsste also sofort einstürzen und wäre sehr gefährlich. Zum anderen ist unterirdischer Abbau viel teurer, und lohnt sich nicht wenn der Stoff auch im Tagebau gewonnen werden kann.

In der Realität gibt es jedoch für beide Argumente Ausnahmen. So ist Sand zwar an der Erdoberfläche instabil, unter der Erde mit einer entsprechenden Auflast wird er jedoch oft sehr standfest. Zudem kann das Grundwasser gelöste Mineralien zwischen den Körnern ablagern und diese so zu einem Sandstein verbacken. Wenn der Sandstein weich genug ist, also das Bindemittel viel weicher als die Körner, kann er mit geringem Aufwand wieder zu Sand zermahlen werden. Der ideale Sandstein wäre also gerade fest genug um standfest zu sein, aber nicht so fest, dass er immer noch mit einfachen Mitteln abgebaut und zu Sand gemahlen werden kann.

Das ökonomische Argument wirkt genau betrachtet in beide Richtungen. Unterirdischer Abbau ist normalerweise teurer als Tagebau, aber wenn die Schicht über dem gesuchten Stoff zu dick ist müsste zu viel Material bewegt werden und untertägischer Abbau wird billiger. Der Transport von besseren Lagerstätten wäre auch möglich, doch auch der Transport kostet Geld. Das galt besonders in der Vergangenheit als Transport noch aufwändig und teuer war, weshalb manchmal auch lokale Sandsteine abgebaut wurden, wenn keine Sandgruben möglich waren. Die meisten Sandbergwerke sind also historische Bergwerke.

Sand oder Löss oder auch weicher Sandstein können sehr leicht abgebaut werden. Man braucht lediglich einen Pickel und eine Schaufel. Der Abbau begann oft oberirdisch und verlagerte sich im Laufe der Zeit nach unten, weil die qualitativ hochwertigste Schicht abgebaut wurde. Der Abbau erfolgte meist in Kammerbauweise, bei der parallel Gänge vorangetrieben wurden und dazwischen eine Wand stehen blieb. Mit Querverbindungen bleiben dann nur noch Säulen stehen. Das Ergebnis ist ein Labyrinth, dessen Decke von den mächtigen Pfeilern gestützt wird. Es ist notwendig ausreichend Material stehenzulassen, sonst kann die Decke einbrechen.