Tagebau


Ein Tagebau ist der Abbau von Bodenschätzen an der Erdoberfläche. Dabei muss eventuell vorher der Erdboden und eine Deckschicht abgetragen werden. Liegt der Rohstoff frei, kann er von Baggern abgebaut und mit LKW oder Förderbändern aus dem Tagebau transportiert werden. Beim Abbau von Gestein muss das Gestein vorher aus dem Verbund gelöst werden. Wird es in Blöcken benötigt, wird gespalten oder gesägt. Wird einfach nur das Material benötigt wird geschaufelt, eventuell vorher zur Zerkleinerung gesprengt.

Ein Tagebau wird meist für flächig und oberflächennah abgelagerte Rohstoffe benutzt So kann er eine riesige Fläche bedecken, aber auch einige hundert Meter Tiefe erreichen. Der Abbau ist billiger als im Bergwerk, also lohnt er sich oft auch für Erze mit einem sehr niedrigen Anteil des gesuchten Minerals.

Ein Tagebau ist der Witterung ausgesetzt. Regenwasser und Grundwasser führen meist zur Bildung eines Sees in der Hohlform. Während des Abbaus muß also in der Regel kontinuierlich das Wasser abgepumpt werden.

Am Ende des Abbaus bleibt eine riesige Hohlform, meist teilweise gefüllt mit Grundwasser zurück. Aufgrund des sehr hohen Landschaftsverbrauchs haben viekle Länder Auflagen, dass das gebiet nach dem Abbau renaturiert werden muß. Dies ist besonders wichtig, wenn der abgebaute Stoff gesundheitsschädlich ist. Tagebaue von Uran, Asbest oder Schwermetallen müssen anschließend mit einer wasserdichten Schicht abgedeckt werden um zu verhindern das die Gifte an die Umgebung abgegeben werden. Das wurde leider bei historischen Tagebauen häufgig versäumt.

Je nach Lage des Abbaus kann es lohnend sein den ehemaligen Tagebau als Endlager, zum Beispiel für Hausmüll, Industriemüll oder Baustoffe zu verwenden. Dabei wird meist zuerst die Hohlform mit einer dicken Schicht wasserundurchlässigen Lehm abgedichtet, um die Abgabe von Giften aus dem Müll an das Grundwasser zu verhindern. Nach der Einlagerung des Mülls wird dieser wiederum abgedichtet, um das Eindringen von meteorischem Wasser in den Müll zu verhindern. Eine Geröllschicht schützt die Abdichtung und darauf kann die Landschaft begrünt werden. Weil Bergbaufirmen traditionell mit der Erschöpfung der Lagerstätten in Konkurs gehen und das Aufräumen dem Steuerzahler überlassen, wird inzwischen vielfach die Bildung einer entsprechenden Rücklage gesetzlich gefordert.