Schwarzwasserhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Kesselschwand, 6991 Riezlern.
Kleines Walsertal, am Naturlehrpfad Schwarzwassertal. Von der A7, A980, B19 nach Oberstdorf. Auf der B19 bleiben, nach der Grenze wird es die L201, in Riezlern rechts auf die Schwarzwassertalstraße, erste rechts auf die Eggstraße, erste links auf die Obere Eggstraße, erste rechts auf die Kesselschwand. 250 m/5 Minuten Fußweg.
(47.359583, 10.173184)
Öffnungszeiten: keine Einschränkungen.
[2025]
Eintrittspreise: frei.
[2025]
Typ: KarstEstavelle
Licht: entfällt
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Nico Goldscheider, Nadine Göppert (2004): Hydrogeologie der alpinen Karstlandschaften Vorarlbergs, Vorarlberger Naturschau, 15, Seite 41–62, Dornbirn 2004. pdf
Nico Goldscheider (2017): Die Estavelle, ein verborgenes Naturwunder im Kleinen Walsertal, Walserheimat, Heft 74, Vorarlberger Walservereinigung. online
Adresse: Landschaftsschutz Kleinwalsertal e.V., Schwarzwassertal, 87568 Hirschegg, Tel: +49-8329-6180, Fax: +49-8329-3246. E-mail: contact
Kleinwalsertal Tourismus eGen, Walserstrasse 264, A 6992 Hirschegg, Tel: +43-5517-5114-0. E-mail:
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Geschichte


Bemerkungen

Die Schwarzwasserhöhle befindet sich im mittleren Teil des Schwarzwasserbachs, 750 m bergauf vom Parkplatz und dem Sportplatz. Dieser Teil ist eng und schluchtartig und wurde von dem kleinen Fluss Schwarzwasserbach im kreidezeitlichen Schrattenkalk gebildet. Das Wasser dieses Rinnsals kommt von den südlichen Hügeln, die nicht aus Kalkstein bestehen und daher an der Oberfläche entwässern. Das Wasser der nordwestlichen Talseite, des Hohen Ifen und des Gottesackers fließt unterirdisch zu einigen großen Karstquellen talwärts.

Die Schwarzwasserhöhle ist eine Höhle. Ihr Eingang ist ziemlich breit, aber sehr niedrig, und sie befindet sich im Flussbett, genauer gesagt in einer kleinen Vertiefung im Flussbett. Bei Niedrigwasser fließt der Fluss in diese Vertiefung und dann in die Höhle, verschwindet vollständig und taucht ein paar Kilometer weiter unten wieder auf. In diesen Zeiten des Niedrigwassers reaktiviert der kleine Aubach, ein Nebenfluss, der an der Aubachquelle, etwa 1 km unterhalb der Schwarzwasserhöhle, entspringt, den Fluss und füllt ihn mit Wasser. In sehr trockenen Zeiten versiegt auch diese Quelle, und das Flussbett bleibt einen weiteren Kilometer lang trocken.

Ganz anders ist die Situation in niederschlagsreichen Zeiten, im Frühjahr oder bei langen und starken Regenfällen. Zunächst ist die Höhle noch in der Lage, die steigende Wassermenge zu schlucken. Dann ist das Fassungsvermögen des Schlucklochs erreicht, und der Ponor kann nicht mehr alles schlucken. Das überschüssige Wasser füllt die kleine Vertiefung vor der Höhle, und der Schwarzwasserbach beginnt, in sein unterirdisches Bett zu fließen. Die Höhle funktioniert also immer noch als Ponor, aber der Fluss fließt in seinem Bett und der Eingang der Höhle ist vollständig vom Wasser bedeckt. Gleichzeitig steigt der Grundwasserspiegel im Karst, der durch den Regen gespeist wird, und der Pegel liegt höher als der Höhleneingang. Das Wasser fließt nun aus der Höhle heraus, und sie ist nun eine Karstquelle, die unter dem Fluss liegt und diesen speist.

Wenn der Regen oder die Schneeschmelze aufhört, sinkt der Grundwasserspiegel und der Fluss schrumpft ebenfalls. Wenn der Grundwasserspiegel unter dem Höhleneingang liegt, beginnt die Höhle wieder zu schlucken, und sobald die geschluckte Menge so groß ist wie das Wasser des Flusses, fällt das Flussbett darunter trocken. Nach einiger Zeit wird der Höhleneingang wieder sichtbar.