Sinterröhrchen

Makkaroni - Röhrchensinter


Ein langer, hohler zylinderförmiger Stalaktit, maximal 1 cm Durchmesser mit dünner Wand aus Kalzitkristallen. Er wächst von der Decke senkrecht nach unten.

Ein hübsches Sinterröhrchen in der Aranui Cave in New Zealand.
Sinterröhrchen und kleine Stalaktiten in einer kleinen deutschen Höhle.

Sinterröhrchen wachsen senkrecht von der Decke nach unten. Sie sind sehr gerade, dünn und zerbrechlich. Sie sind immer hohl, das Wasser fließt durch das Innere, die Außenseite ist meist trocken.

Sinterröhrchen werden durch Tropfwasser gebildet, einen Tropfen an der Höhlendecke der aus einer feinen Spalte austritt. Durch das nachfließende Wasser wird der Tropfen immer größer, bis die Oberflächenspannung des Wassers das Gewicht nicht mehr halten kann und der Tropfen nach unten fällt. Doch in der Zwischenzeit hat das Wasser Kohlendioxid an die Höhlenluft (CO2) abgegeben.

Das Wasser hat auf seinem bisherigen Weg durch Klüfte im Kalkgestein soviel Kalk aufgenommen wie die Kohlensäure lösen konnte. Es ist also mit gelöstem Kalkstein gesättigt. Durch den Verlust an CO2 wird dieses Gleichgewicht gestört, das Wasser wird übersättigt, das heißt, es kann den Kalk nicht mehr gelöst halten und der Kalk fällt aus. Der Kalk bildet feine Kalzitkristalle auf der Wasseroberfläche, und wird dort, wo die Wasseroberfläche die Höhlenwand berührt abgelagert, also in einem Kreis um den Wassertropfen. So bildet sich zuerst ein Ring der immer weiter wächst und schließlich zum Röhrchen wird.

Dieses Röhrchen kann prinzipiell beliebig lang weiter wachsen. Dabei fließt das Wasser durch das Innere des Röhrchens und jeder Tropfen lagert am Ende ein bisschen Kalk ab. Das Ende des Sinterröhrchens ist dann erreicht, wenn es entweder durch das eigene Gewicht oder Höhlenwind bricht, oder eine Verunreinigung das Röhrchen verstopft, sodass das Wasser außen am Röhrchen herunterfließt. Dabei wird ebenfalls Kalk abgelagert, das Röhrchen wird also nicht nur länger, sondern auch dicker und ein Stalaktit entsteht. Die meisten Stalaktiten haben in ihrem Inneren ein mehr oder weniger großes Sinterröhrchen.

eine schematische Zeichnung von Strohhalmen und einem Stalaktiten.