Brandungshöhlen

Meereshöhlen


Algar de Benagil, Portugal. Public domain.
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Inside the sea cave with sea lions, Sea Lion Caves, Oregon. Public Domain.

Eine Brandungshöhle entsteht durch die Brandungswirkung des Meeres. Natürlich kann es auch Brandungshöhlen bei großen Binnengewässern geben, diese sind jedoch sehr selten.

Die Brandung ist die Umsetzung der kinetischen Energie von Wellen, wenn diese das Festland erreichen. Die Brandung wirkt gesteinszerstörend, allerdings nur in dem Bereich in dem sie wirken kann, wenige Meter um den Meeresspiegel herum. In Gebieten mit großem Tidenhub wird der Bereich etwas größer. Die Erosionswirkung kann durch Lösung durch das aggresive Salzwasser, Inkasion und sogar durch Karst unterstützt werden.

Brandungshöhlen sind ein ganz typisches Ergebnis bei der Küstenbildung. Durch die Erosion wird das Gestein am Fuß abgetragen, es bildet sich eine Hohlkehle. Häufig stürzt das Gestein darüber schnell nach, es bildet sich eine Steilwand, ein Kliff. Stürzt das Gestein nicht nach, wird die Hohlkehle immer tiefer und wird zur Höhle.

Das passiert insbesondere an Schwächezonen (Verwerfungen) oder beim Aufträten weniger widerstandsfähiger Schichten. Hier wird das Gestein schneller ausgeräumt, das umgebende widerstandfähigere Gestein bleibt jedoch erhalten. So kann es zum Beispiel passieren, dass die gleiche Schwächezone in mehreren Halbinseln immer wieder zur Bildung von Brandungshöhlen führt.

Brandungshöhlen sind nur eine Form dieser Verwitterung. Spektakulär sind auch Naturbrücken und Blaslöcher. Die Entstehung von Naturbrücken ist leicht zu verstehen, hier wird einfach eine Halbinsel von beiden Seiten erodiert, und wenn an einer Stelle die Erosion schneller geht kommt es zu einem Durchbruch, einer Naturbrücke. Etwas komplizierter sind Blaslöcher. Hier existiert eine kleine Brandungshöhle, die einen Durchbruch, eine Spalte oder ein Schacht zur Erdoberfläche oberhalb des Kliffs besitzt. Wenn Wellen in die Höhle schwappen, baut sich dort ein Druck auf, der das Wasser durch den kleinen Querschnitt des Schlotes mit enormer Kraft nach oben preßt. Manche Blaslöcher sind nur bei Sturm aktiv, andere auch bei normalem Wellengang. Das Wasser kann durchaus 10 m hoch hinauf schiessen.