Salzhöhlen


Salze sind chemisch gesehen ionische Verbindungen zwischen Metallen und Nichtmetallen. Eine alternative Defintion ist dass es ionische Verbindungen sind die bei der Reaktion von Säuren mit Basen entstehen. Diese Gruppe von chemischen Stoffen ist sehr groß, auch Gips und Kalkstein gehören dazu. Wir meinen hier unter dem Begriff nur eine kleine Unterenge davon, die Salze die man in Meerwasser findet, die übrig bleiben wenn das Meerwasser verdunstet und sehr leicht wieder durch Wasser gelöst werden können. In der Edgeschichte gab es häufig Becken, die über eine Meeresverbindung wiederholt mit Meerwasse geflutet wurden. Wenn dese sich in ariden Gebieten befinden verdunstet das Wasser und das Salz bleibt als Ablagerung übrig. So wurden mächtige Salzlager gebildet, die heute von vielen anderen Sedimentgesteinen bedeckt sind.

Diese Salzgesteine bestehen vorwiegend aus Natiumchlorid (NaCl), das wir als Kochsalz oder einfach als Salz bezeichnen. Wenn es in der Natur als Kristall vorkommt wird dieser Halit genannt. Doch die Salzgesteine bestehen aus verschiedenen anderen Salzen, enthalten aber auch etwas Gips, Kalk und Tonminerale. Einige der Salze werden als Mineraldünger verwendet, andere sind nicht zum Verzehr geeignet.

Salzhöhlen sind Lösungshöhle, also Karsthöhlen in Salzgesteinen. Sie werden durch die Auflösung des Salzes durch Regenwasser gebildet. Dazu werden im Gegensatz zu Kalk keine Säuren benötigt, der Dipol Wasser löst die Salze leicht und in großer Menge. Und da Wass Salz so leiht löst werden Salzgesteine an der Oberfläche sehr schnell vollständig aufgelöst. Das ist der Grund warum Salz normalerweise gar nicht an der Oberfläche vorkommt. Sie tektonischen Bewegungen oder die Erosion, die Salzgesteine freilegen sind dagegen sehr langsame Prozesse, so daß das Salz bereits im Grundwasser aufgelöst wird und die Erdoberfläche gar nicht erreicht. Dafür gibt es salzhaltige Quellen, die der Mensch schon früh zur Salzgewinnung genutzt hat.

Damit es Salzhöhlen geben kann muß es Salzgesteie an der Erdoberfläche geben, das ist aber nur dort möglich wo ein arides Klima herrscht, also ein Wüstenklima. Aber sogar in Wüsten gibt es sporadisch Regenfälle, und diese führen zur kurzfristigen Bildung von Bächen und Flüssen. Wenn diese das Salzgestein erreichen dringen sie in Spalten ein und bilden in kürzester Zeit Höhlen. So können sich Salzhöhlen mit jedem Regen massiv verändern und trotz der Seltenheit der Regenfälle ist die Lebenszeit derartiger Höhlen verhältnismäßig kurz. Üblich sind wenige tausend Jahre oder sogar nur wenige Jahrzehnte.

Im Gegensatz zu Gipshöhlen besitzen Salzhöhlen Speläotheme, also Höhlenminerale. Dies sind natürlich keine Tropsteine, sondern Salzkristalle. Salz ist hygroskopisch, so dass Wasser in der Höhlenluft sofort vom Salz aufgenommen wird und die Umkristallisierung ermöglicht. In stehenden Gewässern die Salzgesättigt sind kommt es durch Verdunstung zu einer Übersättigung und zur Bildung von Haliten, meist kubischen Salzkristallen.

Es gibt insgesamt drei wichtige Salzkarstgebiete aufd er Erde. Die längste Salzhöhle der Welt ist die Malham cave im Mt Sedom am Südende des Toten Meeres in Israel mit einer Länge von über 10.000 m [2019]. Der Berg ist tatsächlich nach der biblischen Stadt Sodom aus Sodom und Gomorra benannt, die hier vermutet wird. Passend befindet sich auch eine Salzsäule mit dem Namen Lot's Frau über der Höhle.

An zweiter Stelle liegt die Jeskyne Trí Nahácu (Höhle der drei Nackten) im Iran, auf der Insel Queshm in der Straße von Hormus, mit 6.580 m. Sie wurde von tschechischen Höhlenforschern entdeckt und erforscht, deshalb der tschechische Name. Da dieser jedoch für nicht-Tschechen weder schreibbar noch aussprechbar ist, wird sie meist mit 3n abgekürzt. Sie war seit ihrer Erforschung im Jahr 2006 bis ins Jahr 2019 die längste Salzhöhle der Welt, wurde dann jedoch von ihrem Vorgänger wieder überholt.

Die drittgrößte Salzhöhle ist die Cova dels Meandres de Sales in Catalonien in Spanien mit 4.300 m. Sie befindet sich im Cardona Diapir der noch weitere große Salzhöhlen enthält, wie die Sorbas Caves und Estremera Maze Cave. Die tiefste Salzhöhle in Spanien ist die El Sumidor Cave, VR=210 m. Insgesamt besitzt Spanien diverse Salzkarstgebiet, einige weisen Höhlen auf, die meisten jedoch nur Salzquellen und Dolinen.

Die viertlängste Salzhöhle ist die Pestera 6S de la Mânzálesti in Rumänien, mit 3.100 m. Dieses Salzkarstgebiet ist das einzige in humidem Klima, und ist durch den Abbau von Salz entstanden. Es befindet sich in den riesigen Abraumhalden des inzwischen geschlossenen Salzbergwerks. Daran kann man erkennen daß sich diese riesige Höhle in Jahrzehnten gebildet hat, und vermutlich in weiteren Jahrzehnten wieder verschwunden sein wird.