Blasenhöhle


eine Blasenhöhle enststeht durch Gas, das unter Druck eine Blase im Gestein formt.


Offensichtlich ist es außergewöhnlich dass Gas unter Druck Gestein beeinflussen kann. Blasenhöhlen sind äußerst selten und entstehen unter ganz außergewöhnlichen Bedingungen. Magma enthält grundsätzlich Stoffe, meist Kohlendioxid undWasserdampf, die bei Druckentlastung, also wenn das Magma an die Erdoberfläche gelangt, in den gasförmigen Zustand übergehen (ausgasen). Das ist auch bei Vulkanausbrüchen ein wichtiger Grund für explosive Eruptionen. Die Gase, die an der Erdoberfläche durch die Druckentlastung in der Lava entstehen, steigen an die Lavaoberfläche und entweichen dann an die Atmosphäre. Manchmal ist jedoch die Lava zu fest, insbesondere kurz vor dem Erstarren, und die Gasblasen bleiben stecken. Das Gestein erkaltet darum herum und es bildet sich eine sogenannte Blasenhöhle (Blister Cave).

Blasenhöhlen sind Primärhöhlen, da sie mit dem umgebenden Gestein entstehen. Außerdem sind sie Lavahöhlen, da sie nur in Lava gebildet werden. Echte Blasenhöhlen sind sehr selten, normalerweise sind die Gasblasen in der Lava viel zu klein um befahren zu werden. Auch hat gasreiche Lava meißt ein sehr explosives Verhalten, das dann zur Bildung von Vulkantuff führt.

Der Begriff Blasenhöhle wurde und wird mißbräuchlich für andere Lavahöhlen benutzt, die ebenfalls nur aus einem großen Raum bestehen. Da gibt es zum Beispiel die Magmakammern, Magma erfüllte Hohlräume, die nach der Eruption leer zurückbleiben. Auch andere Prozesse führen zu ähnlichen Hohlräumen, es ist aber meist äußerst schwierig, die zur Entstehung führenden Prozesse zu erkennen.

Die größten bekannten Blasenhöhlen wurden in Äthiopien amMt. Fantalo gefunden. Die befahrbaren Blasenhöhlen haben zwar nur einen Durchmesser von 30 m, aber es gibt bereits zerstörte Exemplare, die ursprünglich bis zu 100 m Durchmesser hatten.

Es gibt nur eine Schauhöhle die als Blasenhöhle bezeichnet wird, die Grotte du Chien in Frankreich. Sie enthält CO2 Gas, das sich am Boden sammelt, so dass man die Höhle zwar problemlos besuchen können, Hunde die näher am Boden sind aber wegen Sauerstoffmangel ersticken. Auch dieses Gas ist ein Produkt des Vulkanismus.

Grjótagjá auf Island ist ebenfalls eine Blasenhöhle. Hier ist noch soviel Hitze vorhanden, dass das Wasser in diesem Hohlraum erhitzt wird. Früher konnte man in dem heißen Wasser baden, doch die Temperatur ist inzwischen angestiegen und Baden ist nicht mehr möglich.