Höhlenspinnen


Die weitverbreitete Höhlen-Kreuzspinne Meta menardii.
Die weitverbreitete Höhlen-Kreuzspinne Meta menardii.

Spinnen sind in Höhlen sehr häufig anzutreffen. Manche Spinnenarten leben an der Oberfläche an dunklen und feuchten Plätzen, so daß Höhleneingänge kaum einen Unterschied darstellen. So sind die meisten Höhlenspinnen troglophile oder höhlenliebende Tiere. Dennoch sind sie zum Teil an die lichtlose Umgebung angepasst, zum Beispiel mit verlängerten Vorderbeinen die den Tastsinn verbessern. Da sich Spinnen von anderen Insekten ernähren ist ihr Vorkommen offensichtlich auf Höhlen begrenzt, in denen ein ausreichendes Nahrungsangebot existiert. In Mitteleuropa sind das Mücken und Falter, die in der Höhle übernachten oder überwintern. Sehr häufig sind Höhlenspinnen auch in Höhlen mit größeren Fledermauskolonien. Der Guano, Nahrungsreste der Fledermäuse und auch tote Fledermäuse sind die Nahrungsgrundlage eines ganzen Ökosystems an Insekten bis hin zu Spinnen.

Über Meta menardii gibt es auch eine recht lustige Anekdote zu erzählen. Ingenieure der British Telecom entdeckten bei Arbeiten auf dem Gelände von Schloss Windsor im Jahr 2001 eine Kolonie Höhlenspinnen, die in Rohrleitungen und Schächten lebte. Diese wurden fälschlicherweise als Schwärme aggressiver, bis zu 9 cm großer Spinnen beschrieben. Die BBC textete "Venomous spiders nest near Queen's home" (Giftige Spinnen nisten im Heim der Königin). Und sie zitierte einen führenden Entomologen, der annahm, sie seien giftig. Er spekulierte, wohl ohne die Spinnen selbst gesehen zu haben, dass es sich "möglicherweise um eine neue Art oder um eine Spinnenart handelt, von der man bisher annahm, dass sie seit Tausenden von Jahren ausgestorben sei" Dadurch wurde ein Medienspektakel ausgelöst, die Richtigstellung ging dagegen wohl etwas unter.