Eishöhle bei Roth

Mühlsteinhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Roth, bei Gerolstein.
Von Gerolstein K33 nach Roth, in der Ortsmitte parken, dem Weg Zur Eishöhle folgen. Beschildert.
Vorsicht bei der Eingabe im Navi, es gibt viele Roth, sogar mehrere in der Eifel.
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2008]
Eintrittspreise: frei.
[2008]
Typ: SubterraneaUnterirdische Steinbrüche SpeleologyEishöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: Eishöhle: T=0 °C.
Mühlsteinhöhle: L=40 m.
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse:
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1815 Eis zum Aachener Kongress aus der Höhle geholt.

Bemerkungen

In Roth, einem Ortsteil von Gerolstein befinden zich zwei "Höhlen". Dabei handelt es sich trotz des umgangssprachlichen Namens um keine Höhlen, sondern um ehemalige Steinbrüche, in denen Basalt für Mühlsteine abgebaut wurde. Da dies vorwiegend unterirdisch geschah kann man auch von einem Bergwerk sprechen.

Die Eishöhle ist ein einfacher, steil abfallender Gang, der durch den Abbau des Basalts entstanden ist. Durch seine Form bildet er eine Kältefalle, das heißt kalte Luft die schwerer ist fließt im Winter hinein. Im Sommer kann die Wärme jedoch nicht hinein, da die äußere warme Luft leichter ist. Der Gang besitzt nur am oberen Ende eine Öffnung und hat keine nennenswerte Luftzirkulation. Zudem verzögern der Laubwald, der Schatten spendet, und der poröse Basalt mit seiner Isolationswirkung eine Erwärmung im Sommer. Zudem liegt die Höhle an einem Nordhang. Die Durchschnittstemperatur des Gangs beträgt um 0 °C, und Eis das im Winter entsteht hält sich bis in den Sommer. Erst im Juni schmelzen meist die letzten Reste des Eises, doch die Höhle ist natürlich immer noch außergewöhnlich kalt.

Ist man den steilen Gang vom Eingang hinunter gestiegen, kann man zwei aufeianderfolgende Kammern besichtigen. In der zweiten Kammer befinden sich noch unfertige Mühlsteine, die den Mühlsteinabbau belegen. Die Eisvorkommen waren in früheren Jahrhunderten weithin bekannt. Im 17ten Jahrhundert holten die Kurfürsten von Köln Eis von hier, und auch zum Aachener Kongress im Jahr 1815 wurde Eis von hier geholt.

Die Höhle ist frei zugänglich, doch durch das Gefälle und das Bodeneis ist eine Befahrung etwas schwierig. Wir empfehlen dringend gutes Schuhwerk, eine warme Jacke, mehrere Taschenlampen und Vorsicht.

Gleich daneben befindet sich die Mühlsteinhöhle. Sie wurde nach dem Abbau von Mühlsteinen benannt, der hier einst erfolgte und auch für die Entstehung der "Höhle" verantwortlich ist. Der Abbau des Basalts ist bereits für die vorrömische Zeit belegt, wurde aber immer wieder unterbrochen. Ursprünglich wurden vor allem Reibesteine hergestellt, die Vorform von Mühlsteinen. Der Abbau des von Mühlsteinen begann etwa im 13ten Jahrhundert, und endete mit dem 30 jährigen Krieg. Nur an wenigen Stellen wurd danach noch weiter abgebaut.

Der Abbau begann im Tagebau, an der Oberfläche. Durch die Verfolgung der besten Basalte wurd der Abbau jedoch mit der Zeit unter die Erde verlager, einfach indem immer den besten Qualitäten gefolgt wurde. Die Mühlsteine wurden an der Wand markiert und dann bereits in einer runden Vorform aus dem Fels geschlagen. Die kreisförmige Nut wurde solange immer tiefer geschlagen, bis sich der Mühlstein aus dem Felsen löste. Dann wurde der Stein abtransportiert und an der Oberfläche in seine endgültige Form gebracht.

Der Abbau endete hier mit dem Einsturz des Eingangsbereichs. Der Stollen war für Jahrhunderte verschlossen, bis Pfarrer Weiler den Versturz entdeckte. Er grub von 1905 bis 1907 und entdeckte schließlich den alten Abbau. Der heutige Zugang ist jedoch nicht an der gleichen Stelle wie der ursprüngliche, verstürzte Eingang.

Es gibt unweit noch eine dritte Höhle, die Drachenhöhle. Sie wird in der Literatur erwähnt, ist aber im Gegensatz zu den anderen beiden Höhlen nicht beschildert. Die beiden ersten Höhlen sind in dem Sinne touristische erschossen, als die Wege zu den Höhlen beschildert sind und an den Höhlenengängen Texttafeln mit Erläuterungen in Deutsch und Holländisch angebracht sind. Die Mühlsteinhöhle ist mit einem Eisengitter verschlossen, ob zum Fledermausschutz oder wegen der Gefahr von Unfällen wird nicht erklärt.