Klausenhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Kordel.
Südlich der Burg Ramstein im Wald.
(49.81525, 6.646573)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2021]
Eintrittspreise: frei.
[2021]
Typ: SubterraneaHöhlenhäuser
Licht: nicht notwendig/Taschenlampe mitbringen
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Deutsch-Luxemburgische Tourist-Information, Moselstr. 1, 54308 Langsur-Wasserbilligerbrück, Tel: +49-6501-602666, Fax: +49-6501-605984. E-mail: contact
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Geschichte


Bemerkungen

Die Klausenhöhle ist eine Klufthöhle mit dem typischen Spitzbogen-Profil. Die 10 m lange Höhle wurde offenbar als Wohnhöhle eingerichtet, die Höhle soll bis ins 18. Jahrhundert von einem Eremiten bewohnt gewesen sein. Balkenlöcher in den gegenüberliegenden Höhlenwänden in etwa 2 m Höhe sind Überreste einer Zwischendecke, die die Höhle in zwei Stockwerke einteilte. Man nimmt an, dass der obere Raum als geschützte Schlafstätte des Einsiedlers diente und mit einer Leiter zu erreichen war. Der untere Raum besitzt eine Rundbogennische, die als Andachtsraum benutzt wurde, sie ist mit einem eingeritzten Strahlenkranz verziert. Darüber befindet sich eine Galerie mit einer wohlproportionierten Fensteröffnung, ein natürliches Loch in der Außenwand des Felsens wurde erweitert. In den Fensterrahmen und außen in der Westseite sind primitive Gesichter eingemeißelt. Auch an der linken Seite des Höhlenportals und in eine vorspringende Felsensäule ist eine große Anzahl von Fratzen aller Art eingehauen.

Zur Verwendung der Höhle als Einsiedelei gibt es nur wenige belegte Details. Viele Geschichten sind Fantasie oder Legenden. So ist auch die Geschichte, dass die Gesichter exorzistischen Zwecken dienten, erst zum Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden. In dieser Zeit suchten die Menschen in der Höhle Schutz und sie wurde so von den Einheimischen stärker wahrgenommen. Eine andere Theorie, dass es sich um Neidköpfe handelt, die böse Geister fernhielten, ist zwar durchaus naheliegend aber ebenfalls nicht belegt.

Der Name Klause kommt aus dem Lateinischen (claudere = schließen) und bedeutet etwas Verschlossenes oder Abgeschlossenes. In diesem Fall steht es für einen Aufenthaltsort eines Mönches, einer Nonne oder eines Einsiedlers, der Abgeschiedenheit gewährleistet. Der Ort diente über Jahrhunderte Einsiedlern dazu, nach dem großen Vorbild des heiligen Antonius ein frommes Leben zu führen.

Der heilige Athanasius wurde zu Beginn des 4. Jh von Ägypten nach Trier verbannt. Er brachte die Geschichte des Heiligen Antonius mit, der versuchte durch ein Leben in völliger Abgeschiedenheit sein ewiges Heil zu erreichen. Dies beeindruckte vor allem Mönche, die sich mit Erlaubnis ihrer Ordensoberen in die Einsamkeit zurückzogen. Ihre Wohnstätten wurden Eremitage oder Klause genannt, und einige erhielten eine so große Ausstrahlung, dass sie selbst wiederum zum Keim eines neuen Klosters wurden. Beispiele sind die Eberhardsklausen bei Wittlich oder Einsiedeln in der Schweiz.

Auf der Gemarkung Kordel gab es mehrere Klausen, im Kaulay-Felsen über dem Ort, im mittleren Laufbachtal, und die Klausenhöhle am Klausengrund. Aus dem 8. Jahrhundert ist bekannt, dass es sogar Eremiten-Beauftragte gab. Dagegen ist unbekannt ab wann und wie lange die Klausenhöhle als Einsiedelei diente. Spätestens mit der Säkularisation 1802 wurden leerstehende Klausen nicht mehr besetzt. Die verwaisten Unterkünfte verfielen, noch brauchbare Reste wurden wiederverwendet, und heute sind nur noch die Felsnischen selbst erhalten.