Dunsthöhle


Touristische Informationen:

Der Pavillion über der Dunsthöhle.
Ort: Helvetiushügel, Bad Pyrmont.
Öffnungszeiten: MAR Sa, So 13-16:30.
APR bis OCT täglich 15-17:40.
NOV Sa, So 13-16:30.
Führungen kontinuierlich ab zwei Erwachsenen.
[2011]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 1,50, Kinder (0-14) EUR -,50.
Gruppen (20+): Erwachserne EUR 1,-.
[2011]
Typ: Stollen in ehemaligem Sandstein Steinbruch
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=3 m, B=2 m.
Führungen: D=10 min.
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur: Ursula Möhring, Joachim Garfs (1987): Bad Pyrmont, Otto Uhlmann Verlag, Bad Pyrmont
Adresse: Dunsthöhle in Bad Pyrmont, Niedersächsisches Staatsbad Pyrmont, Postfach 1660, 31798 Bad Pyrmont, Tel: +49-5281-151588 oder +49-5283-8487.
Informations-Zentrum, Europa-Platz 1, 31812 Bad Pyrmont, Tel: +49-5281-940511, Fax: +49-5281-940555. E-mail: contact
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Geschichte

1720 erste Experimente mit dem Kohlendioxidspiegel.
1720 Dunsthöhle von Dr. Seip ausgebaut.
1737 Dunsthöhle von Dr. Seip renoviert.
1775 Gas als Kohlendioxid erkannt.
1801 Goethe führte Experimente mit dem unsichtbaren Gas durch.
1950 erstes modernes Kohlendioxid-Quellgas-Bad Deutschlands eingeweiht.
1993 Kohlendioxid-Quellgas-Bäder im Therapiezentrum Königin-Luise-Bad.

Geologie

Die Quelle des Kohlendioxids liegt in der Tür, doch der gesamte Platz ist mit Gas erfüllt.

Die Entstehung der natürlichen Kohlensäure steht im Zusammenhang mit dem hier vorhandenen Vulkanismus. Sie stammt aus einer Tiefe von etwa 3000 m und dringt durch Spalten im Gestein nach oben. Es handelt sich um Ausgasungen aus Lava, nicht um Kohlensäure aus der Luft. Sie entsteht bei der Abkühlung eines basaltischen Magmakörpers als letztes Produkt der Entgasung.

Die Kohlensäure wird von Wasser transportiert, das in nahegelegenen Säuerlingsquellen auch zutage tritt. Der Ursprung im Tiefenvulkanismus läßt sich durch den Gehalt an Schwermetallionen nachweisen. Das Wasser verliert einen Teil seiner Kohlensäure im Sandstein unter der Dunstgrotte, von wo es durch Klüfte im Sandstein nach oben steigt.


Bemerkungen

Seifenblasen können auf Kohlendioxid schwimmen.

Die Dunsthöhle wurde so benannt vom berühmten Pyrmonter Brunnenarzt Dr. Johann Philipp Seip (*1686-✝1757). Sie befindet sich im ehemaligen Steinbruch Bad Pyrmonts und mehrfach sind dort Ohnmachtsanfälle bei Arbeitern beobachtet worden. Dr. Seip vermutete als Ursache ein unsichtbares schweres Gas, den "Schwefeldunst".

1775 erkannte man, dass es sich dabei um Kohlendioxid (CO2) handelt. Dieses Gas ist schwerer als Luft und dringt aus der Höhle heraus und füllt den Vorplatz aus. Früher, als die Höhle noch im Freien lag, wurde das Gas vom Wind verteilt, und lediglich die Höhle selbst war meist mit Gas erfüllt. Heute ist der Vorplatz der Höhle mit einer kreisförmigen Mauer umgeben und überdacht, sodass das Gas nur noch durch wechselnde Außentemperaturen beeinflusst wird und steigt oder fällt.

Das Gas ist unsichtbar und kann deshalb nur durch Experimente nachgewiesen werden. Das einfachste ist eine Kerze am Ende einer Eisenstange, die ausgeht, sobald sie den Kohlensäuresee erreicht. Dabei ist das Gas nicht giftig und kommt auch in normaler Luft vor. Aber durch das größere spezifische Gewicht fließt es auf dem Boden und bildet einen unsichtbaren See aus reinem Kohlendioxid. Und wer in diesen See gerät erstickt durch Sauerstoffmangel. Eine Tatsache, die sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach Selbstmörder zunutze gemacht haben.

Ein viel erstaunlicheres Experiment kann man aber mit einfachen Seifenblasen machen. Diese sinken nämlich nur bis zum Spiegel des Kohlensäuresees hinab und schwimmen dann darauf. Die Luft in den Blasen ist um soviel leichter als das Kohlendioxid, dass sein Auftrieb das Gewicht der Seifenlauge trägt. Man kann sogar einen Stahl Wasser durch eine schwebende Seifenblase hinduch schütten, ohne dass sie zerplatzt.

Die Kohlensäure von Bad Pyrmont wird im Therapiezentrum Königin-Luise-Bad zur Therapie benutzt. Kohlensäure-Quellgasbäder und Kohlensäure-Eisenbäder kommen zur therapeutischen Anwendung. Das Kohlensäuregas ist über die Haut wirksam. Es wird zur Behandlung von Gefäßerkrankungen, Durchblutungsstörungen und zur Therapie schlecht heilender Wunden eingesetzt.


Dunsthöhle Gallerie