Höhlenburg Buchfart


Touristische Informationen:

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Das alte Bergschloß Buchfart im Großherzogthume Weimar. Public Domain.
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Höhlenburg Buchfart, Deutschland. Public Domain.
Ort: Buchfart, südlich von Weimar.
A4 Ausfahrt 50 Apolda. Richtung Bad Berka über die B87 nach Buchfart. Vor der Brücke den kleinen Wanderweg folgen. Bei einer Gabelung in Dorfnähe den rechten Weg benutzen. Nach dem Feld die linke Gabelung folgen. 5 Minutes Fussweg.
(50.923071, 11.327965)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2023]
Eintrittspreise: frei.
[2023]
Typ: SubterraneaHöhlenburg
Licht: keines
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Thomas Bienert (2000): Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg, 2000
Karl Gräbner (1822): Das alte Bergschloß Buchfart im Großherzogthume Weimar, mit einer Zeichnung der Ruine in Steindruck, Weimar, 1822. online
Adresse:
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Geschichte

1348 erstmals urkundlich erwähnt als Lutolf von Heitingsburg residenz in Buchverte.
1395 die Grafen von Schwarzburg erhalten die Lehnshoheit in Buchfart.
1398 letztmals erwähnt.
1551 Felsenburg von Mineraloge und Bergbau-Experte Georgius Agricola besucht.
1822 von Heimatforscher Karl Gräbner untersucht und später beschrieben.
2009 Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen.

Bemerkungen

Burg Buchfart ist die einzige Höhlenburg Thüringens. Sie befindet sich in einer Felswand, 40 m oberhalb des Flusses Ilm, unweit von Buchfart. Man erreicht sie über einen fünfminütigen Fußmarsch. Die Burg ist frei zugänglich, durch das Fehlen einiger wesentlicher Bauteile ist das Betreten jedoch schwierig und teils sogar gefährlich. Wir empfehlen dringend eine Besichtigung auf das Betrachten von Außen zu beschränken.

Die Höhlenburg wurde in einen Überhang des Muschelkalks gebaut der zu diesem Zweck auch noch erweitert wurde. Von ursprünglich zwölf aus dem Fels gehauenen Kammern sind neun erhalten. Eine Verbindungsmauer aller Kammern wurde zerstört. Ein Bergfried, der vor der Burg gestanden haben soll, wird dagegen als Legende betrachtet, da das Gelände nicht geeignet erscheint.

Die Burg war wohl nur eine sehr kurze Zeit in Benutzung. Sie wird nur im 14. Jahrhundert überhaupt urkundlich erwähnt. So wird "Lutolf von Heytingisburg, gesessen zu Buchfart" im Jahr 1348 als Dienstmann der Grafen von Orlamünde bezeichnet. Man vermutet, dass sie um 1440 aufgegeben wurde.

Ein junger Müller aus Hetschburg begegnete einem Geist. Dieser forderte ihn auf, am nächsten Abend zur Burg zu kommen, um einen Schatz zu heben. Er verbat ihm aber seinen Paten mitzubringen. Da dieser Pate ein Hexenmeister war, misstraute der Bursche dem Verbot und brachte ihn dennoch mit. Als der Geist erschien und es bemerkte, gab er dem Müller statt des Goldschatzes ein paar kräftige Ohrfeigen und verschwand für immer.

Eines Nachts ging ein Maurergeselle durch das Ilmtal in Richtung seines Heimatdorfs. Als der Glockenschlag zur Mitternacht von der Turmuhr von Buchfart erklang, stand plötzlich ein kleines Männlein neben ihm. Es forderte ihn auf, mit zur Höhlenburg zu kommen und eine Vertiefung im Felsen zu erweitern, den Eingang zu einem unterirdischen Gang. Nach getaner Arbeit durfte er heimgehen, mußte aber versprechen, äußerste Verschwiegenheit zu bewahren und am nächsten Abend wiederzukommen.
Das Männlein gab ihm eine Handvoll gelber Blätter für seine Frau mit. Der Mann warf die scheinbar wertlosen Blätter auf dem Heimweg verdrossen weg. Ein Blatt blieb jedoch, ohne dass er es bemerkte, an seinem Rock hängen. Am anderen Morgen entdeckte seine Frau am Rock ihres Mannes eine glänzende Goldmünze, genau dort wo das Blatt gehangen hatte. Von ihr bedrängt erzählte er ihr von seinem nächtlichen Erlebnis.
Am Abend ging er wieder zur Felsenburg, aber er fand den Eingang zur Höhle nicht mehr. Auch das Männlein tauchte nicht wieder auf. Selbst die weggeworfenen Blätter, nach denen er eifrig suchte, waren nicht mehr zu finden.

Trutina heißt das Wunderfräulein des Berges, sie soll wunderschön sein. Wenn der Frühling kommt, reitet sie auf einem weißen Hirsch mit goldenem Geweih zu Tal umringt, gefolgt von zarten Luftgestalten. Im Herbst, wenn die Blätter fallen, kehrt sie zur Burg zurück. Wer sie sieht, wird von ihr angezogen, hinauf zur Burg und hinein in die Felsen gezogen. Am Eingang der Burg warnt ein getreuer Eckard jeden, der ihr folgt, doch ihr Zauber ist zu groß. Keiner ist jemals wiedergekommen, hinter dem sich die Pforten der Burg geschlossen haben.

Der wohl berühmteste Besucher der Burg war der Mineraloge und Bergbau-Experte Georgius Agricola. 1551 stieg er zur Burg hinauf, weil man ihm versichert hatte, dort hätten einst zwergenhafte unterirdische Lebewesen gehaust. Der Heimatforscher Karl Gräbner untersuchte die sagenhafte Burganlage 1822 sehr intensiv. Er veröffentlichte seine Erkenntnisse im Buch Das alte Bergschloß Buchfart im Großherzogtum Weimar.