Eiskeller der Brauerei Beuing


Touristische Informationen:

Ort: Gooiker Pl. 1, 48341 Altenberge.
A1 Autobahnkreuz Münster-Nord, Ausfahrt 77, B54 Richtung Steinfurt/Gronau Ausfahrt Altenberge, am Kreisverkehr Ortsmitte in Richtung Steinfurt/Nordwalde. Am Ortsausgang rechts ab Gooiker Platz/Grundschule Altenberge. Beschildert.
(52.050064, 7.466803)
Öffnungszeiten: Mai bis Sept 1. So 11-16.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 2, Kinder (0-15) frei.
[2023]
Typ: SubterraneaEiskeller
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen:
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Manfred Weiß (2002): Die Eiskeller der ehemaligen Bierbrauerei Gebrüder Beuing in Altenberge, Altenberge Stadtmarketing. Wiermer Verlag, Altenberge 2002, ISBN 3-926813-07-5, € 3.
Adresse: Eiskeller Altenberge, Gooiker Pl. 1, 48341 Altenberge, Tel: +49-2505-8232.
Eiskeller Altenberge, Sebastian Nebel, Kirchstr. 25, 48341 Altenberge, Tel: +49-2505-8227. E-mail:
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Geschichte

01-FEB-1860 Brüder Beuing stellen einen Antrag für den Bau einer sogenannten „baierschen“ Bierbrauerei.
1860 Beginn des Kellerbaus.
31-JAN-1861 Beginn des Bierbrauens.
1871 Dampfkessel mit einer Dampfmaschine der Firma Münnich & Co. aus Chemnitz eingebaut.
1879 zusätzlich künstlichen Kühlung der Firma Linde installiert.
1927 Brand zerstört die Brauerei.
1929 an den schwedischen Kaufmann Andreas Okesson verkauft.
1930 zurückgekauft von Clemens Beuing.
1931 in eine Kornbrennerei umgewandelt, Eiskeller wurden nicht mehr benötigt.
1982/83 Firmengebäude abgerissen.
1996 Kelleranlagen als Baudenkmal anerkannt und unter Schutz gestellt.
11-SEP-2004 Museum eröffnet.

Bemerkungen

photography
Eisernte. Public Domain.

Eigentlich haben diese Keller keinen eigenen Namen, und so wird umschrieben, entweder Eiskeller der Brauerei Beuing nach ihrem ehemaligen Besitzer, oder Eiskeller Altenberge nach dem Ort an dem sie sich befinden. Die Keller waren Teil der ehemaligen Bierbrauerei der Gebrüder Beuing in der Gemeinde Altenberge im Münsterland im nördlichen Nordrhein-Westfalen. Auf ihrer Website haben sie sich wohl inzwischen für Eiskeller Altenberge entschieden. Inzwischen gibt es über dem Keller einen neuerbauten Pavillion mit dem Namen Info-Zentrum Eisscholle mit einer Ausstellung zur Geschichte der Keller.

Die Brüder Beuing stellten einen Antrag für den Bau einer sogenannten „baierschen“ Bierbrauerei. Sie hatten ein Gelände am Ortsrand gekauft und wollten dort eine Brauerei erbauen und bayrisches Bier brauen. Franz Beuing war Bäcker und Braumeister, Johann Hermann Beuing Kaufmann. Eine vorteilhafte Kombination, das dachte wohl auch die Königlich Preußische Regierung zu Münster und genehmigte den Antrag schnell und der Bau wurde begonnen. Genau ein Jahr nach der Antragsstellung wurde die Produktion aufgenommen, obwohl der Keller noch gar nicht fertig war.

Das sogenannte baiersche Bier war ein untergäriges, erfrischendes und äußerst schmackhaftes Bier. Um es herzustellen musste die Gärung der Bierwürze bei einer Temperatur zwischen 5 °C und 7 °C stattfinden und das Jungbier bei Temperaturen zwischen 0 °C und 5 °C reifen. Da Keller aber 8 °C haben war eine zusätzliche Kühlung zwingend erforderlich.

Der Keller ist auf drei Etagen angelegt und massiv mit Ziegelsteinen ausgemauert. Die oberen Keller wurden für die Lagerung des Eis benutzt, die unteren für das Bier. Die Kälte wurde durch mehrere Öffnungen in die Gär- und Lagerkeller geleitet. Das entstehende Schmelzwasser wurde durch ein Abflusssystem aus Rinnen und Rohren abgeleitet.

Eis wurde im Winter meist auf Seen gewonnen, oder auf Eisgalgen künstlich erzeugt, in Blöcke gesägt und in Eiskellern gelagert. In Altenberge gab es mehrere sogenannten Eiswiesen, und eine davon lag in unmittelbarer Nähe der Brauerei auf der anderen Seite des Borndalweges. Die Wiesen wurden im Winter durch das Aufstauen eines Baches überflutet. Wenn das Eis auf dem stehenden Wasser eine Dicke von 12 cm erreichte, zerlegte man es mit grobzahnigen Sägen und Äxten in große Eisplatten. Diese wurden mit langen Haken an den Rand gezogen und mit Hacken in kleinere Stücke zerlegt. Mit Pferdewagen sie zum Eiskeller gebracht, und einfach durch Öffnungen in der Decke in den Eiskeller geworfen. Die Eisbrocken wurden mit etwas Wasser übergossen und froren wieder zu großen Blöcken zusammen.

Um Bierfässer in den Keller und wieder hinauf zu befördern gab es einen Aufzug, der durch ein Göpelwerk mit Pferdekraft angetrieben wurde. 1883 wurde sie durch eine Hubmaschine ersetzt. Außerdem gab es eine Wendeltreppe, die die Keller verband.