Sturmannshöhle

Sturmartzloch


Touristische Informationen:

Eingang der Sturmannshöhle.
Ort: A7 bis Kempten, B19 Richtung Oberstdorf, bei Fischen im Allgäu rechts ab, 2 km bis Obermaiselstein. 1,5 km S von Obermaiselstein. Fußweg mit ca 30 min von Obermaiselstein oder Hirschsprung. In den Allgäuer Alpen. (84,Lb64)
Öffnungszeiten: Weihnachten bis Sonntag nach Ostern täglich 11-16, stündlich zur vollen Stunde.
Mai bis Oktober täglich 9:30-16:30, stündlich zur halben Stunde.
[2006]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 3, Kinder (6-14) EUR 1,50, Kinder (0-5) frei, Allgäu-Walser-Card EUR 2,50. [2006]
Typ: SpeleologyKarsthöhle, Aktive Wasserhöhle, Ganghöhle, Mittlere Kreide (Schrattenkalk, Helvetikum)
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=287 m, HU=74 m, A=978 m N.N., T=4 °C
Führungen: L=460 m, St=180, HU=60 m, D=45 min, V=45.000/a [200?].
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur: J. Tauser (1955): Sturmannshöhle, der Schwarzenberg, Obermaiselstein, unweit Oberstdorf im Allgäu, Kempten.
Heinz Jürgen Goeres, Alexander Müller: Sturmannshöhle im Schwarzenberg bei Obermaiselstein, Obermaiselstein.
Adresse: Höhlentelefon, Tel: 08326-38309
Kassenkiosk (für Gruppenanmeldung), Tel: 08326-385053.
Obermaiselstein Tourismus, Am Scheid 18, 87538 Obermaiselstein, Infotelefon +49-8326-277.
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Geschichte

Aussicht vom Höhleneingang.
1815 erster schriftlicher Bericht eines Versuchs des Allgäuer Heimatforschers Dr. Geiger in die Höhle einzudringen.
1854 Befahrungsversuch.
1886 Befahrungsversuch.
1904 Befahrung bis zum Höhlensee durch den damaligen Obermaiselsteiner Lehrer Franz Xaver Epplen.
1905 ausgebaut durch den neugeründeten Höhlenbauverein.
1906 eröffnet.
1965 Tauchversuch im Höhlensee durch A. Wunsch.

Bemerkungen

Die Sturmannshöhle befindet sich oberhalb des Ortes Obermaiselstein, am Fuß der nördlichen Kalkalpen. Vom Ort ist sie durch eine 30 minütige Wanderung zu erreichen. Eine Fahrstraße führt bis zur Höhlenkasse, von wo aus der Höhleneingang in 10 bis 15 Minuten erreichbar ist. Der Höhleneingang liegt in einer Felswand, der Weg führt in Serpentinen zum Fuß der Felswand von wo aus überdachte Holzstege bis zum Höhleneingang führen.

typisches Klufthöhlenprofil.

Das Gestein der Sturmannshöhle, fossilienreicher Schrattenkalk aus der Kreidezeit, wurde bei der Auffaltug der Alpen (Orogenese) um mehr als 90 Grad gekippt. Deshalb entstand die Höhle entlang einer annähernd senkrecht fallenden überkippten Schichtfuge! Der Höhlenquerschnitt ist fast auf der ganzen Länge spaltenförmig.

Im hinteren Teil der Höhle, der rund 60 m tiefer liegt, fließt ein Höhlenbach. Hier ist die Höhle noch aktiv und die Fortsetzung ist aufgrund zahlreicher Siphone nicht erforscht. Das Wasser des Höhlenbachs tritt in der Fellbachsursprungshöhle wieder zu Tage. Dies wurde durch Färbversuche nachgewiesen. Die Karstquelle hat eine mittlere Schüttung von 15 l/s, das Wasser eine Temperatur von 4-6 Grad Celsius.

Der hintere Teil der Sturmannshöhle hat eine sackartige Form und bildet so ein typische Kältefalle. Durch die große Höhe über dem Meer und die damit verbundenen niedrigeren Temperaturen hat sich am tiefsten Punkt der Höhle lange Zeit ein Eisrest von einigen Kubikmetern Volumen erhalten. Eine Untersuchung des Polleninhalts ergab ein Alter von ungefähr 20.000 Jahren. Dies ist die Zeit der letzten Eiszeit, der Würm-Eiszeit. In den letzten Jahren ist dieser Eisrest jedoch vollstängig geschmolzen.

Der Name der Höhle geht wahrscheinlich auf das mittelhochdeutsche Wort Sturmatz zurück, das soviel wie Lärm oder Getöse heißt. Von der Sturmannshöhle handeln mehrere Sagen. Eine berichtet von einem Schatz, eine andere von Wilden Fräulein, die in der Höhle gehaust haben sollen. In den letzten Jahren wurde der Weg von der Kasse zur Höhle mit großen Tafeln zu einem Sagenweg gestaltet. Auf dem Weg zur Höhle kann man die Sagen lesen.


Sturmannshöhle Gallerie