Segen-Gottes-Erbstolln


Touristische Informationen:

Ort: Zur Papierfabrik 13, 09212 Limbach-Oberfrohna.
Von Wolkenburg über die Straße Zur Papierfabrik Richtung Herrnsdorf. Nach dem Bergamtshaus auf Wanderparkplatz parken. Muldental-Radwanderweg zum Stolleneingang folgen.
(50.8897489, 12.6439752)
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung.
[2024]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 10.
[2024]
Typ: MineSilber MineKupfer MineBlei
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension:
Führungen:
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: M. Pitschel (1993): Das Wolkenburger Bergbaugebiet und seine Mineralien Min.-Welt, Jg.4, Nr.5, S.6.
H. Krümmer (2000): Der Wolkenburger Silberbergbau von 1345 bis 1841 herausgegeben von der AG Altbergbau/Geologie Westsachsen e.V.
Adresse: Arbeitsgemeinschaft Altbergbau & Geologie Westsachsen e.V., Bergamtshaus, Zur Papierfabrik 10, 09212 Limbach-Oberfrohna, OT Wolkenburg. E-mail: contact
Anfragen zu Sonderführungen: P. Schurmann, Tel: +49-3722-403495. E-mail: contact
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Geschichte

1739 Stollen angeschlagen.
1749 Erzgang erreicht.
1751 Bergbau eingestellt.
1980 Beginn der Freilegung des Stollens.

Geologie

Das Wolkenburger Bergbaurevier ist ein eher kleines Gebiet zwischen den Ortschaften Niederwinkel, Uhlsdorf, Herrnsdorf und Wolkenburg. Hier wurden ab dem 14. Jahrhundert Kupfer-, Blei- und Silbererzgänge abgebaut.

Bemerkungen

Der Segen-Gottes-Erbstolln befindet sich zwischen Wolkenburg und Niederwinkel im Tal des Haublerbachs, einem Zufluß zur Mulde. Der Stollen wurde 1739 angeschlagen und in zehnjähriger Arbeit mit Schlägel und Eisen von Hand gegraben. Dabei wurde Glimmerschiefer und Granulit durchfahren um den Victor-Stehenden zu erreichen. Er solte sowohl als Förderstollen als auch als Erbstollen oder Wasserlösungsstollen dienen. Der Stollen steigt bis zum Bergwerk kontinuierlich an, so dass die Förderung bergab erleichtert wird, zudem fliesst das Wasser durch das Gefälle von selbst aus dem Bergwerk.

Der Stollen ist aussergewöhnlich hoch, früher war der Boden erhöht durch hölzerne Laufplanken, unter denen das ablaufende Wasser ungestört fliessen konnte, geichzeitig erreichte der Bergmann den Abbau ohne dauernd im Wasser laufen zu müssen. Die Decke des Stollens ist sehr gleichmäßig gearbeitet, ohne Vorsprünge. Der Grund für diesen Zusatzaufwand war wohl die Tatsache, dass damals die Bergleute keinen Helm hatten, sondern nur Filzkappen. So wurden Deckenvorspünge an denen man sich hätte stoßen können vermieden.

Der Stollen dient auch heute noch seiner Bestimmung zur Wasserlösung. Zur Förderung kam es jedoch nie. Etwa in der Mitte des Stollens findet man auf einer Seite den Anfang einer Verbreiterung. Von der Decke beginnend wurde der Stollen verbreitert um Hunten Platz zu bieten. Diese Arbeit wurde jedoch nicht beendet.

Das Besucherbergwerk "Segen-Gottes-Erbstolln" befindet sich im Wolkenburger Bergbaurevier, im Tal der Zwickauer Mulde zwischen den Orten Penig und Waldenburg. Das Bergbaurevier um den Ullersberg zwischen Wolkenburg und Niederwinkel ist eines der ältesten Erzbergbaureviere Sachsens. Es hatte seine Blütezeit in der ersten und zweiten Bergbauperiode (1280-1350 und 1512-1590). Es sind die Namen von 26 Gruben überliefert, aber leider keine Details und insbesondere keine harten Fakten oder Grubenrisse. Die Arbeitsgemeinschaft Altbergbau & Geologie Westsachsen e.V. erforscht seit 1980 Geschichte und Zeugnisse des Bergbaus. Zudem haben sie zwei Stollen, St. Anna Fundgrube und den Segen Gottes Erbstollen erschlossen und als Schaubergwerke für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Außerdem haben sie im ältesten Gebäude des Ortes, dem denkmalgeschützten ehemaligen Bergamtshaus, ein kleines Museum zur Bergbaugeschichte und Mineralogie der Region eingerichtet. Der Segen-Gottes-Erbstolln ist etwa 1,5 km vom Museum entfernt, ein Besuch des Stollens beinhaltet den Anmarsch auf dem Bergbaupfad.