Feengrotten

Alaunschieferbergwerk "Jeremias Glück"


Touristische Informationen:

Ort: In Saalfeld, Ortsteil Garusdorf.
A9 Ausfahrt Hirschberg/Lobenstein, F90 55 km bis Saalfeld. A9 Ausfahrt Triptis, F281 44 km bis Saalfeld. A4 Ausfahrt Jena-Göschwitz, F88 53 km bis Saalfeld.
In Saalfeld F281 Richtung Neuhaus a. Rennweg, kurz vor dem Ortsausgang links ab.
Öffnungszeiten: März-Oktober täglich 9-17. Nov Sa So 10-15:30. Dez-Feb täglich 10-15:30. [2005] JAN Sa, So 10:30-15:30.
FEB bis MAR täglich 10:30-15:30.
APR bis OKT täglich 9:30-17:30.
NOV bis DEZ täglich 10:30-15:30.
Feenreise: APR bis OKT 15, NOV bis MAR 14.
Bergmannsreise: APR bis OKT 16, NOV bis MAR 15.
Gegebene Zeiteen sind die Anfangszeiten der ersten und letzten Führung. Führungen etwa alle 20 Minuten, nach Bedarf.
[2007]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 7, Kinder (3-12) EUR 4.50, Schüler EUR 6.50, Studenten EUR 6.50, Schwerbehinderte EUR 6.50, Familie (2+3) EUR 20.
Gruppen (15+): Erwachsene EUR 6.50, Kinder (3-12) EUR 3.50.
Gruppen (25+): Erwachsene EUR 6, Kinder (3-12) EUR 3.50.
Besucherfoto EUR 4, Foto- und Videoerlaubnis EUR 2.
Mindestpreis EUR 100.
[2007]
Typ: MineAlaun SpeleothemDiadochit ExplainSpeläotherapie
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=600 m, GR: L=54.4 m, B=13 m, H=4.5 m, T=10 °C, H=96%.
Führungen: D=45 min, L=550 m, HU=35 m, St=79. V=200,000/a [2000] V=180.000/a [2003]
Fotografieren:  
Zugänglichkeit:  
Literatur: Dr. Heinz Pfeiffer (1989): Feengrotten Saalfeld, VEB Brauhaus Saalfeld (Saale), Betriebsteil Feengrotten, Leipzig, 1989
Adresse: Saalfelder Feengrotten, Feengrottenweg 2, 07381 Saalfeld (Saale), Tel: +49-3671-5504-0, Fax: +49-3671-5504-40.
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1530 vermutlicher Beginn des Bergbaus.
1551 Erste Beschreibung des Alaunbergbaus in Saalfeld durch Encelius (Christoph Enzelt) in De re metallica.
1757 Anhaltender Betrieb unter dem Namen Jeremias Glück.
1855 Ende des Alaunbergbaus.
1867 Beginn des Ockerbergbaus.
1907 Ende des Ockerbergbaus.
1907 führte Kirchner Messungen der Radioaktivität durch. Diese zeigten besonders hohe Strahlungswerte beim aus den alten Stollen strömenden Wasser.
1912 Erwerb durch Mützelburg und Beginn der Erschließung als Heilbad.
1913 Wiederentdeckung der alten Hohlräume.
1914 Eröffnung als Schaubergwerk.
1927 Neubau des Quellenhauses.
1931 Entdeckung und Erschließung der Neuen Grotte.
1937 Bau des Brunnentempels, heute Ende der Führung.
1945 Übergang in Volkseigentum.

Geologie

Der schwarze Alaunschiefer enthält viel Schwefeleisen (FeS2) in Form von Knollen oder Körnchen. Dieses Mineral wird je nach Kristallform auch als Pyrit oder Markasit bezeichnet. Beim Kontakt mit Wasser zersetzt es sich in Schwefelsäure und Eisenoxid. Die aggressive Schwefelsäure fördert dabei den Zersetzungsprozess noch weiter.

Außerdem entsteht dadurch Alaun, der durch Metallzugabe in Vitriol umgewandelt wurde. Ein Produkt, das (Kupfer-)Vitriol, wurde zum Gerben von Leder, zur Herstellung von Papier und für Apotheken und Laboratorien benötigt. Weiterhin entstand wasserfreies Eisenoxid (Fe2O3), ein äußerst lichtechter Farbstoff, der unter dem Namen Englischrot verkauft wurde.

Bemerkungen

Bei den Saalfelder Feengrotten handelt es sich um ein ehemaliges Bergwerk. Dort wurde ursprünglich der schwarze Alaunschiefer abgebaut. Später wurde Ocker gewonnen. Dazu wurde am Mundloch des Langen Stollens das aus dem Berg strömende Wasser gestaut. Die von dem Wasser aus dem Fels gelösten Eisenverbindungen oxidierten mit dem Luftsauerstoff und setzten sich als Ockerschlamm ab. Von Zeit zu Zeit wurde dieser Schlamm mit Schaufeln und Spaten abgebaut. Es wurde dann an die verschiedenen Saalfelder Farbenfabriken verkauft.

Obwohl es sich bei den Feengrotten um ein Bergwerk handelt, gibt es eine typische Karsterscheinung, die natürlichen Ursprungs ist. Durch Sickerwasser, das gelöste Stoffe mittransportierte, wurden im Laufe der Jahrhunderte farbenprächtige Tropfsteine gebildet. Aus diesem Grund wird von den Führern häufig das Wort Naturtropfsteinhöhle benutzt. Dabei bezieht sich das Wort Natur allerdings auf die Tropfsteine, nicht auf die Hohlräume selbst.

Die Tropfsteine sind je nach Mineralgehalt gefärbt. Dabei erzeugen Aluminiumverbindungen eine blau-grüne Färbung und Phosphor-Eisen-Verbindungen gelbe und beige Farbtöne. Eine Tropfsteingruppe im Märchendom benutzte Siegfried Wagner, der Sohn des berühmten Richard Wagner, als Anregung zur Kulisse seines Parsival in Bayreuth im Jahr 1920. Sie wird Gralsburg genannt, so benannt vom damals berühmten Geologen Dr. Hess von Wichdorff.

Das aus den Feengrotten entspringende Heilwasser führte zum Ausbau als Heilbad. Es handelt sich um ein Arsen-Eisen-Wasser mit Spuren von Phosphor und Vanadium. Diese Stoffe oxidieren durch den Luftsauerstoff sehr schnell. Deshalb war es wichtig, das Wasser sofort am Quellpunkt zu fassen und einen Kontakt mit der Luft zu verhindern. Bei der Suche nach den Quellen wurde festgestellt, dass verschiedene Quellpunkte Wasser stark unterschiedlicher Zusammensetzung schütteten. Aus der Tiefe steigen radioaktive Wässer auf, aus den Wänden dringen saure Eisenquellen und von der Oberfläche sickern Leichtwässer, die nur wenige Minerale enthalten.

Bei einem Besuch der Feengrotten erhält jeder Besucher einen blauen Umhang zum Schutz vor Schmutz und Tropfwasser. Vor dem Betreten des Stollens wird ein Bild der Besuchergruppe aufgenommen. Bereits am Ende der Führung kann man die fertigen Abzüge kaufen. Es gibt drei regelmkäßige Führungen, die Grottentour ist die normale Führung durch das Schaubergwerk. Die Bergmannsreise konzentirert sich auf das Leben und die Arbeit der Bergleute. Die Feenreise wird von einer Fee geführt, die Sagen und Legenden erzählt.