Bergbau- und Heimatmuseum Erbendorf


Touristische Informationen:

Ort: Erbendorf, nahe Kirche, Kirchgasse 4, 1. Stock im Heimatmuseum
(49.838323, 12.047659)
Öffnungszeiten: Zweiter Sonntag im Monat 14-16.
MAY bis SEP Mi 14-16.
[2021]
Eintrittspreise: frei.
Gruppenpreise auf Anfrage.
[2021]
Typ: MineEisen MineSilber MineKohle MineSchmucksteine MineGold
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Edgar Baumann (1999): Geologie, Mineralogie und Bergbaugeschichte in und um Erbendorf, Erbendorf 1999
Radu Chinta (1983): Bergbau um Erbendorf (Historische Notizen über die abgebauten Bodenschätze), Oberpfälzer Heimat, 27.Band, Weiden, 1983
Adresse: Heimat- und Bergbaumuseum Erbendorf, Museumsleiter Manfred Klöble, Georg-Bertelshofer-Platz 1, 92681 Erbendorf, Tel: +49-9682-9210-32, Fax: +49-9682-9210-92. E-mail:
Tourist-Info, in der Geschäftsstelle der Steinwald-Allianz, Bräugasse 6, 92681 Erbendorf, Tel: +49-9682-182219-o, Fax: +49-9682-182219-22. E-mail:
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Geschichte

13. Jahrhundert Bergbau nachweisbar.
1927 Bergbau eingestellt.
1995 Museum auf Initiative des Heimatpflegevereins Erbendorf e. V. eröffnet.

Geologie

Im Gebiet um Erbendorf sind durch tektonische Bewegungen Gesteine aus verschiedenen Zeiten zu finden. Die ältesten sind wohl in der Erbendorfer Grünschieferzone zu finden, etwa 700 bis 570 Millionen Jahre alt und wurden als Tiefseesedimente abgelagert. Aus dieser Zeit stammt der Speckstein. Die Erbendorfer Linie ist eine wichtige Störungszone und wurde durch die Kollision der Afrikanischen mit der Eurasischen Platte gebildet. Die Gesteine aus dem Karbon wurden vor ca. 300 Millionen Jahren an der Grenze zwischen Meer und Land gebildet. Der üppige Pflanzenwuchs dieser Zeit bildete Moore, die bei späterem Anstieg des Meeresspiegels von anderen Sedimenten bedeckt wurden und zur Kohlenbildung führten.

Nach dem Karbon erfolgte die variszische Orogenese, ein Gebirgsbildungsprozess in dem große Teil Zentraleuropas stark verfaltet wurden. Ob diese Gebirgsbildung jemals zu Alpinen Verhältnissen führte ist unbekannt. Heute bildet das Gebirge lediglich sanfte Hügellandschaften, wie den Steinwald. Durch diese Gebirgsbildung kam es zu Intrusionen und durch die Hitze zu Konvektionsströmungen die zur Bildung von hydrothermalen Lagerstätten auf Klüften führte.

Im Perm (280-230Ma) kam es zu Vulkanismus, es bildeten sich Kuppen des Kornbergs bei Schadenreuth. Dabei entstand Rhyolith und Rhyodazit, in den Gasblasen der vulkanischen Abagerungen wurden später Quarz und andere Mineralien abgelagert was zur Bildung verschiedener Halbedelsteine wie Chalcedon, Jaspis und Achat führte.

Bemerkungen

Das Bergbau- und Heimatmuseum Erbendorf ist ein Heimatmuseum das sich zusätzlich der localen Geologie und Bergbaugeschichte. Das Museum zeigt die historischen Bergwerke in Dokumenten und Fotografien. Daneben erhaltene Werkzeuge und andere Gegenstände im Zusammenhang mit dem Bergbau.

Am berühmtesten ist da wohl das Erbendorfer Gold. In der Gegend um Erbendorf gab und gibt es Goldvorkomen die im Mittelalter abgebaut wurden. Auch heute noch kann Gold in der Gegend gefunden werden, in Seifen in den Bächen der Umgebung. Dabei handelt es sich um Strudeltöpfe in Bächen, in die das schwere Gold hineingewaschen wird, die es aber nicht mehr verlassen kann. So wird das Gold angereichert. Wird eine derartige Seife von einem Goldwäscher gefunden, kann die Ausbeute erheblich sein. Das Gold stammt ursprünglich von der Verwitterung einer goldhaltigen Quarzader im Gestein. Während das Gestein verwittert, bleibt das Gold erhalten.

Im Museum sind derartige Goldfunde aus dem aus dem Steinbach, gewaschen 1996 von Karl Ochantel und Stefan Meier. Das Gold aus dem Galgenbach wurde gewaschen und fotografiert von Gerhard Haasmann im Jahre 1998. Die Goldnuggets erreichen eine Größe von bis zu 3,5mm.

Neben dem Gold gibt es noch eine vorzügliche Lokalsammlung von Mineralien und Fossilien aus der Region. Schwerpunkte sind Funde aus den alten Blei- und Kohlegruben, Mineralien vom Kornberg, aus der Grünschieferzone und aus dem Steinwald.

Der Bergbau um Erbendorf war außergewöhnlich, da an diesem Standort eine Vielzahl von Bodenschätzen abgebaut wurde. So gab es Blei, Silber, Steinkohle, Schmucksteine, Speckstein und Gold. In einer Grube wurde sogar gleichzeitig Steinkohle und Blei abgebaut. Die damit verbundenen Mineralien sind äußerst vielfältig, aus der Gegend sind über 60 verschiedene Mineralien bekannt.