Drei Kronen & Ehrt

Grube Himmelsfürst - Grube Einheit


Touristische Informationen:

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Plan des Schaubergwerks. Drei Kronen & Ehrt, Deutschland.
Ort: Elbingerode.
(51.76428500049511, 10.8252817981504)
Öffnungszeiten: geschlossen.
[2015]
Eintrittspreise: geschlossen.
[2015]
Typ: MineEisen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen: geschlossen
Fotografieren: geschlossen
Zugänglichkeit: geschlossen
Literatur:  
Adresse: Besucherbergwerk "Drei Kronen & Ehrt", Mühlental 13, 38875 Elbingerode.
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
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Geschichte

10. Jahrhundert Beginn des Bergbaus am Großen Graben.
1293 Die Mönche vom Kloster Michaelstein erhalten das Gewinnungsrecht im Kalten Tal.
1582 Großer Graben erstmals urkundlich erwähnt.
1867-1871 Gräflicher Stollen zur Entwässerung der 40 m tiefen Grube aufgefahren.
1887 Oberer Mühlentalstollen aufgefahren.
1890 Gräflicher Stollen in Fürstlicher Stollen umbenannt.
1913 Meyersche Grubenfelder werden von der Harzer Werke AG zu Rübeland und Zorge übernommen.
1914 Grubenfelder um den Großen Graben in Drei Kronen & Ehrt umbenannt.
1926 Bergbau eingestellt.
1937 Wiederaufschluss von Drei Kronen & Ehrt und Teufen des Hauptschachtes als Kriegsvorbereitung.
1940 Beginn des Schwefelkiesaubbau.
18-APR-1945 Grube erneut stillgelegt.
DEC-1945 Wiederaufnahme des Förderungsbetriebes.
1951 Umbenennung der Grube Drei Kronen & Ehrt in VEB Schwefelkiesgrube Einheit.
1956 Angliederung der Grube an den VEB Harzer Eisenerzgruben Hüttenrode.
1959 Teufbeginn des Zentralschachtes.
1990 Gründung der Harz-Bergbau GmbH.
31-JUL-1990 Einstellung der Förderung wegen Unrentabilität.
1990 Gründung des Fördervereins für ein Schaubergwerk durch ehemalige Bergleute.
1991 Beginn des Ausbaus als Schaubergwerk durch ehemalige Bergleute im Rahmen einer ABM.
1993 Bergwerk von der GVV Sondershausen übernommen.
01-JUL-1994 Eröffnung als Schaubergwerk.
2009 "Förderverein Besucherbergwerk Drei Kronen & Ehrt e.V." beschließt seine Auflösung und die Kündigung aller Mitarbeiter.
2010 Übernahme durch die neu gegründete Stadt Oberharz am Brocken.
30-APR-2011 eingeschränkter Führungsbetrieb beendet, Beginn zahlreicher Umbauten und Sanierungsarbeiten.
31-MAR-2012 wieder täglich vier Führungen.
03-DEC-2012 Störungen in der elektrischen Anlage, Besucherverkehr aus Sicherheitsgründen eingestellt.
19-OCT-2013 Führungsbetrieb mit 3 Mitarbeitern wieder aufgenommen.
02-NOV-2015 keine Verlängerung der Nutzungvereinbarung durch die LMBV, Schaubergwerk endgültig stillgelegt.

Geologie

Die hydrothermale Vererzung ist an devonische Riffkalke des Elbingeröder Komplexes gebunden. Hydrothermale Vererzungen sind immer polymetallisch, doch hier wurde primär Eisenerz abgelagert. Das Haupterz ist Pyrit oder auch Schwefelkies (FeS2). Daneben gibt es Hämatit und Manganerz. Der Pyrit wurde hauptsächlich für die chemische Industrie verwendet, insbesondere für die Herstellung von Schwefelsäure.

Bemerkungen

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Grubenbahn verlässt das Schaubergwerk mit einer Besuchergruppe. Drei Kronen & Ehrt, Deutschland.
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Der Eingang zum Schaubergwerk. Drei Kronen & Ehrt, Deutschland.

Das ehemalige Schaubergwerk Drei Kronen und Ehrt ist seit 2015 geschlossen. Seither wurde die unter Tage befindliche Ausrüstung vollständig zurückgebaut. Es folgte die Verwahrung der noch zugänglichen Teile der ersten Sohle und des Besucherbergwerks, um ein Austreten des bergbaubeeinflussten Wassers aus dem Grubengebäude zu verhindern. Mit der Schließung und der anschließenden Verwahrung sollen die durch den Bund zu tragenden Ewigkeitskosten vermieden werden. Mit anderen Worten das Schaubergwerk ist nicht mehr existent.

Das große ehemalige Eisenerz- und Schwefelkiesbergwerk Drei Kronen und Ehrt befindet sich an der B27 zwischen Rübeland und Elbingerode. Es ist auch unter den Namen Grube Himmelsfürst sowie Grube Einheit bekannt. Da diese Namen jedoch gerne genommen wurden muß der Ort Elbingerode angegeben werden um Verwechslungen auszuschließen.

Der Bergbau begann im Großen Graben bereits im 10. Jahrhundert, das Recht zum Abbau im Kalten Tal bekam 1293 Kloster Michaelstein, soviel ist urkundlich belegt. Diese Lagerstätte wird jedoch erst 1582 erstmals unter dem Namen Großer Graben urkundlich erwähnt. Der Bergbau schritt voran, wichtige Erweiterungen waren die beiden Lösungsstollen Gräflicher Stollen (*1867-✝1871) und Oberer Mühlentalstollen (1887). Nachdem die Grubenfelder 1914 von der Harzer Werke AG zu Rübeland und Zorge übernommen worden waren wurde das Bergwerk in Drei Kronen & Ehrt umbenannt. Der Bergbau endete jedoch 1926, anscheinend war der Abbau nicht mehr lohnend. Dennoch wurde er zwei mal aus politischen Gründen reaktiviert. Das erste mal durch die Nationalsozialisten, die in Vorbereitung des zweiten Weltkriegs auch wirtschaftlich unsinnige Gruben wieder eröffneten. Der Abbau startete erst 1940 nach dem Abteufen eines neuen Förderschachts und endete vor dem Ende des Kreigs. Doch im gleichen Jahr wurde er wieder reaktiviert um den enormen Bedarf an Eisen für den Wiederaufbau zu decken. Durch die Lage in der ehemaligen DDR wurde es auch von der Stahlkrise nicht betroffen und baute bis zur Wiedervereinigung weiter Eisen ab. Die Frage ob das wirtschaftlich sinnvoll war stellte sich im real existierenden Sozialismus nicht.

Mit der Wirtschaftsunion fiel dies jedoch weg, und das Bergwerk wurde wie viele andere geschlossen. Gleichzeitig formierte sich jedoch eine Gruppe von Bergleuten als Förderverein zum Erhalt des Bergwerks als Schaubergwerk. Im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurde das Besucherbergwerk durch ehemalige Kumpel eingerichtet und bereits 1993 fanden erste Führungen statt. 1994 wurde das Bergwerk schließlich offiziell eröffnet und 15 Jahre lang erfolgreich betrieben. Im Jahr 2009 jedoch beschloss der "Förderverein Besucherbergwerk Drei Kronen & Ehrt e.V." seine Auflösung und die Kündigung aller Mitarbeiter. Der Harz besitzt auf kleinstem Raum 13 Schaubergwerke und die seit Jahren rückläufigen Besucherzahlen sowie die hohen Kosten für den Betrieb der Bergwerksbahn machten dem Verein zu schaffen. Das Schaubergwerk wird erstmal durch die neu gegründete Stadt Oberharz am Brocken übernommen und ein eingeschränkter Führungsbetrieb gewährleistet. Nach zahlreichen Umbauten und Sanierungsarbeiten werden 2012 wieder vier Führungen täglich angeboten. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, im gleichen Jahr kommt es zu Störungen in der elektrischen Anlage, der Besucherverkehr wird aus Sicherheitsgründen wieder eingestellt. Erneut wird saniert und ein dreiviertel Jahr später wieder eröffnet. Doch nach zwei weiteren Jahren wird das Schaubergwerk schließlich endgültig geschlossen. Der Verwalter, die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), die im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland den Altbergbau in Mitteldeutschland verwaltet, hatte der Verlängerung der Nutzungvereinbarung nicht zu zugestimmt.