Saarländisches Bergbaumuseum Bexbach


Touristische Informationen:

Ort: In Bexbach.
A6 Ausfahrt Homburg, nach Norden 4 km bis Bexbach. Im Ort links ab, 1 km bergauf. Ausgeschildert.
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Öffnungszeiten: März bis Sept Mo-Fr 9-17, Sa, So, Fei 10-18. Okt bis Feb Mo-Fr 9-16, Sa, So, Fei 13-17. [2004]
Eintrittspreise:
Typ: MineSteinkohle Bergwerk
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: Saarländisches Bergbaumuseum Bexbach e.V., Niederbexbacher Strasse, 66450 Bexbach, Tel: +49-6826-4887, Fax: +49-6826-510884. E-mail: contact
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Geschichte

1934 Museum für die Öffentlichkeit geöffnet.

Geologie

Das Gebiet um Bexbach weist Sedimentgesteinsschichten aus dem Devon- und Karbonzeitalter auf. Die Kohle liegt in Schichten von einigen Zentimetern bis zu etwa einem Meter vor. Die Schichten fallen in einem Winkel von 30° ab.

Bemerkungen

Das Saarländisches Bergbaumuseum in Bexbach liegt in der Nähe eines der vielen bedeutenden Steinkohlebergwerke des Saarlandes. Dieses Gebiet war über Jahrhunderte hinweg für den Kohleabbau berühmt. Von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war es ein Motor der industriellen Revolution und der wirtschaftlichen Entwicklung Mitteleuropas. Ursprünglich zu Deutschland gehörend, stand dieses Gebiet mehrmals unter französischer Verwaltung. Zunächst nach der Besetzung des größten Teils Europas durch Napoleon Bonaparte, später zweimal nach den beiden Weltkriegen, die Deutschland verlor. Beide Male beanspruchte Frankreich den Besitz dieses Gebietes als Reparationsleistung für den Krieg. Und beide Male wurde das Gebiet nach einiger Zeit durch eine Volksabstimmung wieder mit Deutschland vereint.

Der Bergbau begann bereits in der Römerzeit, wurde aber zu Beginn der industriellen Revolution intensiviert. Kohle und Eisen waren der Schlüssel zur Industrialisierung. Kohle wurde benötigt, um Eisen zu produzieren, und Eisen wurde benötigt, um Kohle zu produzieren und zu transportieren. So begann ein sich selbst verstärkender Prozess. Die Kohle wurde zunächst in Steinbrüchen oder oberflächennahen Stollen abgebaut. Die steigende Nachfrage machte tiefere Schächte profitabel, die sich entwickelnde Bergbautechnik ermöglichte neue Wege des Abbaus.

Die Flöze waren vergleichsweise dünn, nur ein bis zwei Meter dick. Die Bergleute folgten den Kohleschichten unter Tage bis zu einer Tiefe von mehreren hundert Metern. Abhängig von der Technologie und dem Weltmarktpreis der Kohle ist heute nur noch der Abbau von Schichten von mehreren Metern rentabel. Der Abbau dieser viel dünneren Kohleschichten war bis in die frühen 1970er Jahre rentabel, später eigentlich nicht mehr. Doch dann kam die Ölkrise, und die Fortsetzung des Kohleabbaus wurde dann plötzlich eine politische Entscheidung. Später, in den achtziger und neunziger Jahren, wurde der Kohleabbau von den Politikern noch gefördert, um Arbeitsplätze zu sichern. Doch irgendwann wurden die letzten Kohlebergwerke geschlossen, noch bevor der Kohleabbau in Deutschland wegen der Klimakrise offiziell beendet wurde. Das war lediglich eine letzte Veräppelung der Wähler durch die scheidende schwarze Regierung: bereits geschlossene Bergwerke offiziell noch mal zu schließen, wegen des Klimaschutz. Ein absurdes Detail am Rande, die verbleibende Kohlemenge allein hier im Saarland würde ausreichen, um Deutschland für mehrere hundert Jahre mit Energie zu versorgen. Und zudem wäre es viel sauberere Energie als die noch bis 2029 weiterlaufenden Braunkohlekraftwerke.

Das Bergbaumuseum in Bexbach zeigt die Geschichte und die Technik des saarländischen Kohleabbaus. Es ist in einem ehemaligen Wasserturm untergebracht. Der Besuch beginnt in der 7. Etage des Turms, von wo aus man einen beeindruckenden Blick auf das Kohlerevier hat. Stockwerk für Stockwerk lernt der Besucher den Kohlebergbau von der Römerzeit bis heute kennen. Dokumente, Karten und Bilder erläutern den geologischen und sozialen Hintergrund des Bergbaus. Zu sehen ist auch die typische Ausrüstung des Bergmanns, wie Sicherheitslampen, Vermessungsgeräte, Gasmasken und die Ausrüstung der Grubenwehr. Sehr interessant ist auch eine Sammlung von Pflanzenfossilien aus der Kohle.

Schließlich endet die Tour mit der Besichtigung eines unterirdischen Stollens mit schwerem Bergbaugerät. Wenn die Besucher das Erdgeschoss erreichen, werden ihnen Bergmannsjacken und -helme ausgehändigt. Eine steile Leiter führt hinunter in eine Kohleschicht, dieser erste Teil des Bergwerks ist nur 1,20 m hoch, so hoch wie die Kohleschicht, und zeigt den Abbau am Flöz. Über eine weitere Holztreppe gelangt der Besucher in einen höher gelegenen Stollen, in dem schwere Bergbaumaschinen aus dem 20. Jahrhundert untergebracht sind. Am Ende dieses Stollens öffnet sich eine Tür in den Park. Der Besucher geht durch einen japanischen Garten zurück zum Eingang des Museums. Das gesamte Bergwerk wurde künstlich angelegt. Der Park wurde aufgeschüttet, unter Verwendung von Abraum, um ein ebenes Gelände zu erhalten. Das Schaubergwerk wurde also zuerst gebaut, indem der Holz- und Stahlausbau auf freiem Feld aufgestellt wurde, und dann mit dem Abraum zugedeckt.